CH-Vorbörse: Neue Verluste erwartet – Banken schwach
Damit hätten die Bären den Markt weiter im Griff – seit einem Monat erweise sich jede Aufwärtsbewegung lediglich als technisch bedingte Verschnaufpause. Vor allem die Banken dürften einmal mehr schwächer eröffnen. Die Investoren warteten nun gespannt auf die Quartalsausweise von Merrill Lynch, J.P. Morgan und der Citigroup im Lauf der Woche. Die Volatilität im gesamten Finanzsektor dürfte sich fortsetzen, hiess es.
Der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI sinkt bis um 08.27 Uhr um 0,78% auf 6’622,93 Punkte.
UBS (-2,5%) und CS (-1,6%) können die Finanzmarktkrise auch am Berichtstag nicht abschütteln. «Man hätte vor einem halben Jahr nicht gedacht, dass die Krise derart lang dauert und derart grosse Kreise zieht», sagten Händler. Doch gerade angesichts der stark überverkauften Lage sei auch entsprechend grosses Erholungspotenzial vorhanden. Just die ersten Quartalszahlen der US-Investmenthäuser könnte der angespannten Lage Luft verschaffen.
Die Versicherer ZFS (-0,5%) und Swiss Re (-0,6%) können ihre Abgaben unter jenen der Grossbankenaktien halten.
Roche büssen im vorbörslichen Handel 1,1% ein. Die US-Tochter Genentech hatte am Vorabend Quartalszahlen abgeliefert und dabei den Gewinn weniger stark als erwartet gesteigert. Andererseits aber habe Genentech die Prognosespanne für den Gewinn im Gesamtjahr leicht erhöht, hiess es. Novartis sinken 0,5%.
Rückenwind könnte im Handelsverlauf für Syngenta (-0,5%) von den Zahlen des norwegischen Düngemittelherstellers Yara entstehen. Yara hat im zweiten Quartal 2008 einen Nettogewinn von rund 17% über der Analystenerwartung publiziert. Yara hat mitgeteilt, dass das Geschäft mit Nitratsalzen in Europa gut angelaufen sei und Preiserhöhungen früh durchgesetzt worden seien.
Im breiten Markt sind die Augen u.a. auf Micronas gerichtet. Der Halbleiterhersteller konnte zwar einen weit tieferen Verlust als erwartet für das abgelaufene Quartal zeigen, musste auf der anderen Seite jedoch die Guidance für die Verluste im Gesamtjahr etwas erhöhen. Weder die EURO 08 noch die Olympischen Spiele in Peking hätten sich als die erhofften Wachstumstreiber erwiesen, teilte Micronas mit. Der Industriekonzern Sulzer lag mit seinen im ersten Halbjahr erhaltenen Bestellungen leicht unter den Erwartungen der Analysten. (awp/mc/pg/10)