CH-Vorbörse: Verluste erwartet – Schlechte Vorgaben für Finanzsektor

Angesichts der neusten Hiobsbotschaft aus dem Sektor und aufgrund der negativen Vorgaben der US-Finanzwerte stehen die Vorzeichen für den hiesigen Finanzsektor auf tiefrot. Es stehe ausser Frage, dass der Sektor noch einmal abgestraft werde, meinte ein Händler.


Am hiesigen Markt hat die Berichtsaison mit dem Halbjahresergebnis von Clariant wieder an Schwung gewonnen. Im Verlauf dürfte dann auch die Konjunkturseite weitere Impulse bringen. Auf der Agenda stehen unter anderem die deutschen Verbraucherpreise Juli, der Index des US-Verbrauchervertrauens Juli sowie der Case-Shiller-Hauspreisindex Mai.


Bis um 8.20 Uhr verliert der SMI im vorbörslichen Handel von Clariden Leu 1,45% auf 6’867,63 Punkte.


Für Clariant war vorbörslich noch kein Kurs vorhanden. Das Spezialitätenchemieunternehmen hat mit den ausgewiesenen Zahlen die Prognosen in etwa getroffen, mit dem Reingewin allerdings nur knapp. Händler rechnen aufgrund des markanten Vortagesgewinnes von 4,9% und der erneut höheren Ölpreisnotierungen mit einer eher verhaltenen Kursreaktion.


Grösste Verlierer im vorbörslichen Handel sind Swiss Life (-7,6% bzw. 20 CHF), dies allerdings bei einer Nennwertrückzahlung von 17 CHF. Der Titel hat am Vortag dem negativen Sektorsentiment getrotzt und als einziger Finanzwert den Handel mit Kursaufschlägen (+0,62%) beendet. Swiss Re (-1,1%), Baloise (-1,2%) und ZFS (-1,2%) stehen angesichts der jüngsten Hiobsbotschaft aus dem Finanzsektor vorbörslich erneut unter Druck.


Noch mehr als den Assekuranzen dürfte die weitere Abschreibungsrunde bei Merrill Lynch aber den Bankenwerten zusetzen: UBS verlieren 3,5%, CS 2,1% und Julius Bär 1,1%.


Auch die defensiven Schwergewichte werden zurückgenommen. So verbilligen sich Roche um 1,1%, Novartis um 1,2% und Nestlé um 1,3%.


Synthes sinken im Vorfeld des morgen Mittwoch anstehenden Halbjahresergebnisses um 1,0%. Nobel Biocare verlieren 1,2%, die UBS hat beim Titel das Kursziel auf 50 (56) CHF reduziert.


Mit den geringsten Verlusten positionieren sich vorbörslich dagegen Syngenta (-0,9%); der Titel zählte am Vortag zu den wenigen Kursgewinnern (+3,5%). Nachdem am Montag bereits Exane BNP und Goldman Sachs das Kursziel für die Aktie erhöht hatten, hat nun Lehman Brothers das Rating und Kursziel angehoben. Syngentas Bewertung sei zwar noch immer weniger attraktiv als der Durchschnitt der Branche, aber vor dem Hintergrund der Wachstumsperspektiven sei ein UNDERWEIGHT-Rating nicht mehr gerechtfertigt, heisst es in einem Kommentar der Investmentbank. (awp/mc/pg/12)

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