Charles Vögele 2008: Reingewinn deutlich eingebrochen

Der Nettoumsatz der Gruppe sank um 1,8% auf 1’368,9 Mio CHF. Währungsbereinigt legte der Umsatz um 0,4% zu. Das EBITDA reduzierte sich um 25,7% auf 116,1 Mio CHF und die entsprechende Marge wird mit 8,5 (11,2)% ausgewiesen. Der EBIT betrug 50,9 (VJ 94,8) Mio CHF und der Reingewinn brach um 74,7% auf 15,4 Mio CHF ein. Damit hat Charles Vögele die Markterwartung ausser beim EBITDA verfehlt. Die von AWP befragten Analysten haben im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 1’391 Mio, einem EBITDA von 113,7 Mio, einem EBIT von 54,5 Mio und einem Reingewinn von 25,0 Mio CHF gerechnet.


Eigenkapitalquote bei 56 Prozent
Der Free Cashflow betrug 24,3 (37,4) Mio CHF. Die Nettoverschuldung konnte Vögele per Ende Jahr auf 152 (156) Mio CHF reduzieren. Die Eigenkapitalquote lag bei 56 (57)%.


Schweiz: Tieferer Nettoumsatz – Marktanteile gehalten
Die Ländergesellschaften verzeichneten unterschiedliche Umsatzentwicklungen. Die Vertriebsorganisation Schweiz weist einen tieferen Nettoumsatz von 437 (452) Mio CHF aus. Trotz dieses Rückgangs seien aber die Marktanteile auf Vorjahrniveau verteidigt worden, so Vögele. Das EBITDA lag bei 55 (68) Mio CHF.


Betriebsverlust in Deutschland
In Deutschland erreichte Vögele einen Nettoumsatz von 278 (279) Mio EUR. Trotzdem resultierte ein Betriebsverlust vor Abschreibungen von 1 Mio EUR (Gewinn: 4 Mio). Vögele verweist dabei auf höhere Vorlaufkosten im Zusammenhang mit der verstärkten Expansion. Die Vertriebsorganisation Österreich erzielte einen Nettoumsatz von 154 (158) Mio EUR und ein EBITDA von 4 (8) Mio EUR. In Belgien und den Niederlanden setzte die Gruppe 114 (112) Mio EUR um, wobei Belgien etwas besser abschnitt. Der Betriebsverlust lag bei 2 (1) Mio EUR.


Starkes Wachstum in Osteuropa
In Osteuropa erwirtschaftete Vögele einen Nettoumsatz von 41 (24) Mio CHF und verzeichnete damit einen deutlichen Zuwachs von 71%. Die Anzahl Verkaufstandorte erhöhte sich von 31 auf 49. Der Betriebsverlust vor Abschreibungen betrug 3 Mio EUR. Im Vorjahr war das operative Ergebnis ausgeglichen. Grund dafür sei der Aufbau der Organisationsstruktur für den Vertrieb in Osteuropa sowie Vorlaufkosten für die Neueröffnungen, heisst es.


Vögele schlägt alle VR-Mitglieder zur Wiederwahl vor
Zudem teilt der Verwaltungsrat mit, dass sämtliche Mitglieder an der Generalversammlung zur Wiederwahl antreten. Die Aktionärsgruppe bestehend aus Laxey Partners, Cheyne Capital und Sterling sowie Massimo Pedrazzini unterstützten zu Anfang diesen Antrag. Nun hätten sie allerdings ihre Meinung geändert und wollten – sofern das Gremium am Antrag festhält – Verwaltungsratspräsident Bernd Bothe und Felix Ehrat sowie allenfalls weitere Mitglieder nicht mehr wiederwählen.


Nennwertreduktion pro Aktie von 0,50 Franken
Zudem beantragt der Verwaltungsrat eine Nennwertreduktion von 0,50 CHF pro Aktien. Im Vorjahr wurde einen Nennwertreduktion von 2,00 CHF je Aktie gutgeheissen.


Ausblick wenig aussagekräftig
Wenig konkret äussert sich das Unternehmen zum Ausblick. Angesichts der Auswirkungen der Finanzkrise auf die Realwirtschaft und auf die Textileinzelhandelsbranche habe die Gruppe zum einen die Warenbeschaffung, die Kosten und die Investitionen einer «rigorosen Prüfung» unterzogen, zum anderen im dritten Quartal 2008 zur Steigerung des Wachstums und der Ertragskraft einen Fünf-Punkte-Plan entwickelt. Die Gruppe werde sich einerseits auf das Wachstum in den bestehenden Märkten konzentrieren, andererseits aber unabhängig von der derzeit unsicheren Konjunkturentwicklung auch die Expansionsaktivitäten «selektiv weiter vorantreiben», heisst es. Der Fokus liege dabei auf Deutschland sowie Ungarn, Polen und Slowenien. (awp/mc/pg/06)

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