Chavez kündigt Venezuelas Austritt aus IWF und Weltbank an

Er habe Finanzminister Rodrigo Cabezas bereits entsprechende Anweisungen gegeben, sagte der umstrittene Linkspopulist am späten Montagabend (Ortszeit) in Caracas. Die beiden internationalen Organisationen seien «Instrumente des amerikanischen Imperialismus» und in einer Krise, sagte Chavez. Er habe gehört, dass der IWF nicht einmal Geld habe, um die Gehälter auszuzahlen. «Und sie geben das Geld der Völker aus, reisen wie Könige um die Welt, reisen mit Bräuten, wir treten aus», erklärte Chavez. Anfang April hatte Venezuela bekannt gegeben, dass alle Schulden bei IWF und Weltbank vorzeitig zurückgezahlt worden seien. Seit der Machtübernahme von Chavez in Venezuela 1999 hatte das Land kaum noch Kontakte zu den beiden Organisationen. Der Fonds schloss im vergangenen Jahr sein Caracas-Büro.


«Instrument des amerikanischen Imperialismus»
Eine mit dem IWF vereinbarte Sparpolitik führte 1989 in Venezuela zu Protesten und Unruhen, die von Polizei und Streitkräften blutig unterdrückt wurden. Rund 300 Menschen kamen damals ums Leben. «Hier hat damals der IWF regiert. Er ist ein Instrument des amerikanischen Imperialismus, um den Völkern eine wilde und ausbeutende Sozial- und Wirtschaftspolitik aufzuzwingen», kritisierte Chavez. Der venezolanische Präsident drohte auch mit dem Austritt seines Landes aus der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), wenn sein Land wegen der Verweigerung der Lizenzverlängerung für den oppositionellen Fernsehsender RCTV verurteilt werden sollte. (awp/mc/gh)

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