China lenkt im Textilstreit ein: Höhere Zölle sollen Exporte bremsen

Der Schritt folgte auf die Begrenzung chinesischer Importe durch die USA und wachsenden Druck in der EU, die ähnliche Schutzmassnahmen erwägt. Der chinesische Staatsrat äusserte die Hoffnung, dass die Zugeständnisse die Spannungen mit den Handelspartnern verringern können.


Konstruktive Haltung begrüsst

Wie aus amtlichen Angaben hervorgeht, steigen die Exportkosten pro Stück allerdings nur um 0,2 bis 1,0 Yuan (2 bis 9 europäische Cent). Die amerikanische Handelskammer in Peking begrüsste gleichwohl den «freiwilligen Schritt» und die «konstruktive Haltung». China zeige, «dass es einfühlsam gegenüber den wirklich harten Umständen ist, den der Wegfall der Quoten einigen amerikanischen Arbeiter gebracht hat», zitierte die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua den Kammerpräsidenten Charlie Martin.

148 Kategorien von Textilien betroffen

Die Erhöhung zum 1. Juni betrifft die Textilien, für die bereits zum Jahresanfang Ausfuhrzölle erhoben worden waren, darunter T- Shirts, Pullover, Hosen, Anzüge und Mäntel. Erstmals werden Zölle für Leinengarn erhoben, für das besonders die EU Beschränkungen gefordert hatte. Für drei Arten von Unterhosen und Shorts wurden die Zölle verringert, für Strickaccessoires aufgehoben. Nach Angaben der Staatsagentur Xinhua erhebt China jetzt Zölle zwischen 2 und 4 Prozent für die Ausfuhr von 148 Kategorien von Textilien.

Schmwerzhafter Schritt

Chinas Textilindustrievereinigung teilte mit, chinesische Unternehmen müssten «Opfer auf sich nehmen». Einige müssten Verluste hinnehmen. Auch könnten Arbeitsplätze verloren gehen. Die Zollerhöhungen seien aber dazu da, den Welthandel mit Textilien neu zu ordnen. Der Vorsitzende der Forschungsgruppe der staatlichen Steuerverwaltung, Zhang Peisen, sah einen schmerzhaften Schritt. Die Erhöhung der Zölle bedeute allerdings nicht, dass die amerikanischen Begrenzungen gerechtfertigt seien. Sie widersprächen dem freien Wettbewerb. (awp/mc/as)
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