China will mit Milliarden-Investition in Kanadas Ölsand-Geschäft Fuss fassen
Dies teilten die Amerikaner am Montag in Houston mit. Die Transaktion muss noch von den Kartellbehörden genehmigt werden. Mit einem Abschluss rechnet ConocoPhillips im dritten Quartal.
China will sich Zugang zu Rohstoffen verschaffen
Chinas Staatsunternehmen versuchen seit langem, sich mit Milliardeninvestitionen Zugang zu Rohstoffen zu verschaffen. Erst im vergangenen Monat war Sinopec für fast zwei Milliarden Euro in das angolanische Ölgeschäft eingestiegen. Die staatlichen Bergbaukonzerne versuchen ebenfalls, durch Kooperation und Anteilsübernahmen die Rohstoffversorgung langfristig zu sichern und sich von Preissteigerung unabhängiger zu machen.
Unterschiedliche Vorgehensweisen
Die Investition in das kanadische Ölsand-Geschäft zeigt nach Ansicht von Experten das unterschiedliche Vorgehen von Chinas Staatsunternehmen und internationalen Grosskonzernen. Denn die bei Umweltschützern höchst umstrittene Ölgewinnung aus Ölsand ist aufwändiger und teurer als die normale Ölförderung. Es handelt sich also eher um ein langfristiges Investment. Dagegen hatte ConocoPhillips im Herbst angekündigt, seine Finanzposition schnell zu verbessern und so den Unternehmenswert zu steigern. Bis 2011 will das Unternehmen durch Beteiligungsverkäufe mindestens 10 Milliarden Dollar einstreichen. Der ausgehandelte Preis mit Sinopec lag dabei über den Erwartungen des Marktes.
Bereits im vergangenen Jahr hatte sich Sinopec an einem Ölsand-Projekt des französischen Ölkonzerns Total in Kanada beteiligt. In der Provinz Alberta gibt es mit die grössten Vorkommen der Welt. Ein wichtiger Grund für die Investitionen in die Ölsandförderung in Kanada ist die politische Stabilität des Landes. Das Syncrude-Projekt ist bislang das grösste. Es wird seit 1978 betrieben und bringt pro Jahr rund 350.000 Tonnen Rohöl. (awp/mc/pg/32)