China will Wechselkursreform nicht überhasten – US-Druck abgelehnt

«Ich glaube, ein gutes Wechselkursregime und eine Reform in dieser Hinsicht werden helfen, das Vertrauen der heimischen und internationalen Investoren zu stärken», sagte Zhou Xiaochuan. «Wenn wir uns in diese Richtung bewegen, sollte das gut für den Markt sein.»


China und das neue asiatische Jahrhundert
Zu der zweitägigen Konferenz über «China und das neue asiatische Jahrhundert» sind mehr als 800 Teilnehmer, darunter die Vorsitzenden multinationaler Unternehmen, Mitglieder der chinesischen Regierung und Experten zusammengekommen. Auf dem Forum versicherte Zeng Peiyan: «Wir werden beständig die Reform des Mechanismus zur Festlegung des Wechselkurses des Renminbi fortsetzen.» Um die anhaltenden Spekulationen zu dämpfen, hatte sich Regierungschef Wen Jiabao am Vortag gegen «überhastetes Handeln» ausgesprochen, «egal wie gross der Druck von aussen ist», wie chinesische Medien am Dienstag berichteten.


Aufwertung löse nur Spekulationen aus
Der Wechselkurs müsse Chinas Bedingungen entsprechen, sagte der Premier einer US-Delegation. Chinesische Unternehmen müssten den Auswirkungen der Wechselkursveränderungen standhalten. Es müsse ferner Fortschritte in der Finanzreform geben und die Auswirkungen auf den weltweiten Handel und in Nachbarländern berücksichtigt werden. Auf dem Forum warnte Stuart Gulliver vom Bankhaus HSBC, China laufe gegenwärtig Gefahr, dass eine Aufwertung gegenüber dem US-Dollar wie von den USA gefordert «als nicht genug angesehen wird und nur neue Spekulationen auslöst».


Hohe Löhne in USA – Billiglohnland China
Chinas Währung könne die Wirtschaftsprobleme der USA auch nicht lösen, sagte Gulliver. Selbst eine massive Aufwertung des Renminbi um 25 Prozent würde das US-Handelsdefizit mit der Welt nur um gut zwei Prozent verringern. Der Handel mit China mache nur zehn Prozent des gesamten Aussenhandels der USA aus. Das Problem der USA seien auch die hohen Löhne im Vergleich zum Billiglohnland China, sagte Gulliver.


Diskussion um den Renminbi übertrieben
Die USA werfen China vor, den Yuan, der fest an den US-Dollar gebunden ist, künstlich unterzubewerten, um chinesische Exporte in die USA billiger zu machen. Dies vernichte Arbeitsplätze. Der Vorsitzende von Merrill Lynch International, Kevan Watts, sagte vor Journalisten, die Diskussion um den Renminbi sei völlig übertrieben. «Es ist nicht die grösste Sache in der Welt.» (awp/mc/ab)

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