Es gebe keine Pläne, den gemeinsam mit Alcoa für rund 14 Milliarden Dollar erworbenen Anteil weiter auszubauen, sagte Chinalco-Chef Xiao Yaqing am Montag. Es handele sich bei dem Einstieg um ein strategisches Investment.
Positive Erträge erwartet
Er schätze die langfristigen Perspektiven für die weltweite Rohstoffindustrie dank der hohen Nachfrage aus Schwellenländern wie China als sehr gut ein, sagte Xioa. Zudem vertraue er darauf, dass das Management von Rio Tinto für seine Aktionäre den zugrunde liegenden Wert des Unternehmens heben kann. Sowohl Chinalco als auch Alcoa, die 1,2 Milliarden Dollar zu dem Anteilskauf beisteuerten, erwarten sich einen positiven Ertrag durch ihr Engagement.
Übernahmepläne von BHP im Visier?
Am Freitag hatten die beiden Unternehmen ihren Einstieg bei Rio Tinto bekannt gegeben, die seit Wochen vom Wettbewerber BHP Billiton umworben werden. Chinalco und Alcoa hatten zwölf Prozent der an der Londoner Börse notierten Anteile erworben. Da Rio Tinto zusätzlich in Australien notiert ist, liegt der Anteil am Gesamtunternehmen bei neun Prozent. Ob die beiden Aluminiumkonzerne mit ihrem Anteilskauf die Übernahmepläne von BHP durchkreuzen wollten, wollte Xiao nicht kommentieren.
Brisanter Zeitpunkt
Der Einstieg kommt zu einem brisanten Zeitpunkt: BHP hat noch bis Mittwoch Zeit, ein bindendes Angebot für Rio Tinto vorzulegen. Bislang gibt es lediglich eine vorläufige Offerte, nach der BHP drei eigene Aktien für ein Rio-Tinto-Papier bietet. Sollte das Gebot bis zum Ende der vom Takeover Panel gesetzten Frist nicht offiziell sein, muss BHP für einen erneuten Vorstoss sechs Monate verstreichen lassen. (awp/mc/ps)