Chinas Börsen legen nach schwerem Kurssturz wieder deutlich zu

Peking hatte zuvor für Schadensbegrenzung gesorgt, indem es Gerüchte entkräftete, nach denen eine Steuer auf Kapitaleinnahmen aus Aktiengeschäften geplant sei. Ein Sprecher der staatlichen Steuerbehörde hatte am Mittwoch in den «Shanghai Securities News» die Spekulationen dementiert, die hauptsächlich für den Kursrutsch an den Börsen in Schanghai und Shenzhen am Vortag um fast neun Prozent verantwortlich waren. Weltweit hatten die Börsen daraufhin mit Kurseinbrüchen reagiert. Die Wall Street erlebte den grössten Absturz seit 2001.


«Der Markt ist gesund»
«Der Hauptgrund waren Gerüchte, aber die sind aus der Welt geschafft», sagte Teng Yin, Analyst bei der Investment-Firma Everbright Securities, der dpa. «Der Markt ist gesund. Kurzfristig wird es weiterhin Aufs und Abs geben, aber auf Dauer zeigt er nach oben», sagte Teng.


Fällige Kurskorrektur
Analysten sprachen von einer fälligen Kurskorrektur auf dem überhitzten Wertpapiermarkt in China. Führende Ökonomen warnten schon seit Wochen vor einer Aktienblase, die sich an den Börsen von Schanghai und Shenzhen entwickelt habe. Der Shanghai Composite Index hatte 2006 um 130 Prozent zugelegt. Erst am Montag hatte er zum ersten Mal über der Schwelle von 3000 Punkten geschlossen.


Heftigkeit des Absturzes überrascht
Überraschend kamen die Heftigkeit des Absturzes und die starken Reaktionen an den internationalen Märkten. In Schanghai war es der grösste Börsensturz seit Februar 1997 nach dem Tod Deng Xiaopings, des Architekten der Wirtschaftsreformen. Die Staatsmedien führten auch Gewinnmitnahmen nach dem traditionellen Neujahrsfest als Gründe für den Börsensturz an. Zudem erwarteten die Anleger neue Massnahmen der Zentralregierung zur Abkühlung des Wirtschaftswachstums. In China tagt in der kommenden Woche der Nationale Volkskongress.


Der Shanghai Composite Index stieg Mittwoch um 3,94 Prozent auf 2881,07 Zähler, der Shenzhen Composite Index um 3,8 Prozent auf 736,81 Punkte. (awp/mc/pg)

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