Chronische Wasserknappheit in Mittelost ruft die Banken auf den Plan

von Gérard Al-Fil


 


Verkehrte Rohstoffwelt: 62% der nachgewiesenen Erdölreserven lagern im Mittleren Osten, aber die durchschnittliche, potentielle Trinkwasserverfügbarkeit pro Kopf beträgt in der Region mit 1’200 Kubikmetern p. a. nur 17% vom Weltdurchschnitt (7’000 m3 p.a. ).


 


Milliardeninvestitionen notwendig


Heftige Regenfälle wie im Dezember 2006 sind in Dubai eher selten. Dabei soll die Golfmetrople bis 2010 von heuer 1.4 Millionen bis 2010 auf über 2 Millionen Menschen anwachsen. Weil Trinkwasser knapp und kostbar ist, würden die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) bis 2015 etwa 7 Millarden Dollar in Wasserprojekte investieren, schätzt die Investmentbank Gulf Capital in Abu Dhabi. Saudi-Arabien dürfte im gleichen Zeitraum 28 Milliarden Dollar für ähnliche Zwecke budgetieren. Dies würde einem Viertel des gesamten Investitionsvolumens in der Golfregion entsprichen.


 


Banken entdecken den Rohstoff Wasser


Diese Prognosen geben den Banken Anlass, ihr Enagement im Infrastrukturbereich auszuweiten. Die Deutsche Bank-Niederlassung im Dubai International Financial Centre (DIFC) emittierte im Dezember 2006 gemeinsam mit Abraaj Capital (Dubai) und der Ithmaar Bank (Bahrain) einen Infrastruktur-Fond mit einem Volumen von zwei Milliarden Dollar, der auch in Wasserprojekte investiert. Gulf Capital in Abu Dhabi beteiligte sich vor kurzem zu 60% an der Aquatechnologiefirma Metito aus Dubai. Und in Saudi-Arabien erwägt die Regierung gar, eine separate Bank zu gründen, die sich ausschliesslich dem Ausbau der Trinkwasserversorgung im Königreich widmen soll.

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