Chrysler berappelt sich langsam

Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorquartal um 5 Prozent auf 11 Milliarden Dollar. Der Wandel von Chrysler zu einem dynamischen und wettbewerbsfähigen Autobauer habe gerade erst begonnen, sagte Firmenlenker Sergio Marchionne am Montag. Der Manager, der gleichzeitig Fiat führt, hob vor allem den Reigen an neuen Modellen hervor, nachdem Chrysler in Krisenzeiten kaum Geld für frische Autos gehabt hatte. Aushängeschild ist der runderneuerte Jeep Grand Cherokee, der auch in Deutschland verkauft wird.


Operativ wieder in schwarze Zahlen
Operativ ist Chrysler bereits in den schwarzen Zahlen. Marchionne hob angesichts guter Verkäufe den Ausblick auf das restliche Jahr an. Er rechnet nun damit, operativ rund 700 Millionen Dollar zu verdienen. Bislang hatte er maximal ein kleines Plus vor Sonderbelastungen in Aussicht gestellt. Der Umsatz soll bei 42 Milliarden Dollar herauskommen. Gegenüber den beiden grösseren heimischen Rivalen steht Chrysler damit aber immer noch schwach da. Allein im dritten Quartal strich General Motors unterm Strich um die 2 Milliarden Dollar ein, bei Ford waren es 1,7 Milliarden Dollar. Die Konzerne sind wesentlich grösser und internationaler aufgestellt.


(New) GM hält Nase vorn
GM teilt allerdings das Schicksal von Chrysler: Beide Hersteller waren Mitte vergangenen Jahres in die Insolvenz geschlittert. Eine verfehlte Modellpolitik, veraltete Werke, überbordende Schulden und hohe Personalkosten führten in die Katastrophe. In beiden Fällen sprang der US-Steuerzahler ein, um einen Neustart zu ermöglichen. GM erholte sich aber wesentlich schneller und wird wohl schon diesen Monat an die Börse zurückkehren. 


IPO vorerst kein Thema
Ein Börsengang ist bei Chrysler zurzeit kein Thema, erstmal muss der Hersteller solide Geld erwirtschaften. Fiat-Chef Marchionne will Chrysler mit italienischer Technik fit machen. Viele in der Branche sind aber skeptisch. Ende des Jahres rollt der kleine Fiat 500 in den USA auf den Markt. In Europa sollen umgekehrt die Händler des Fiat- Konzerns die amerikanischen Autos verkaufen.&(awp/mc/ps/15)

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