Durch das Ende der Auto-Ehe von Daimler und Chrysler habe sich die Situation grundlegend geändert, sagte der für das internationale Geschäft zuständige General Manager von Chery, Zhang Li, dem «Handelsblatt» (Montagausgabe). Chery sei vom Chrysler-Verkauf völlig überrascht worden. Das erste gemeinsame Projekt sei bereits gestoppt worden, sagte Zhang. Eigentlich wollte Chrysler im April das erste US-Modell eines in China gebauten Kleinwagens vorstellen.
Noch kein Kontakt zu den neuen Eigentümern
«Wir sind weiter mit Chrysler im Gespräch, haben aber noch keinen Kontakt zu den neuen Eigentümern», sagte Zhang. Im vergangenen November hatte DaimlerChrysler die Kooperation mit Chery vereinbart. Durch den Verkauf von Chrysler an den Finanzinvestor Cerberus stockt die Kooperation jetzt. Auch die chinesische Regierung muss die Zusammenarbeit erst noch genehmigen.
Chrysler will Projekt fortsetzen
Der Autobauer gehört der Provinzregierung von Anhui, die die Strategie des Konzerns mitbestimmt. Chrysler-Chef Tom LaSorda strebt nach eigenen Worten eine noch engere Allianz mit Chery an, wie er vergangene Woche betonte. Auch Trevor Hale, DaimlerChrysler-Sprecher in Peking, sagte: «Wir werden alle unsere Projekte fortsetzen.» Doch die Chinesen wollen neu verhandeln.
Chery habe Interesse an Dodge
Chery habe sogar Interesse, die Chrysler-Marke Dodge zu kaufen, schreibt das «Handelsblatt» weiter. Zhang bezeichnete dies zwar als «Gerücht», dementieren wollte er es jedoch nicht. Chrysler hat dagegen bereits erklärt, die Marken Jeep, Dodge und Chrysler behalten zu wollen.(awp/mc/ab)