Chávez droht USA wegen Streit mit Exxon Mobil mit Ölembargo
Dies sagte Chávez am Sonntag in seiner Fernseh- und Radiosendung «Alo Presidente». Vergangene Woche hatte der weltgrösste Ölkonzern im Rechtsstreit um die Verstaatlichung seiner Ölfelder in Venezuela einen Erfolg gefeiert, als der oberste britische Gerichtshof die Einfrierung von Vermögen der staatlichen venezolanischen Ölgesellschaft PDVSA in Höhe von bis zu 12 Milliarden Dollar entschied.
Chávez droht mit Ölpreis von bis zu 200 Dollar
Der Linksnationalist Chávez warnte ausserdem am Sonntag, bei einer «Fortsetzung des Erdölkrieges gegen Venezuela» könne der Ölpreis auf 200 US-Dollar pro Barrel in die Höhe schiessen. Er habe Informationen, wonach andere Unternehmen ähnliche Schritte gegen Venezuela planten. Exxon Mobil fordert eine Entschädigung für die Enteignung von Ölfeldern. Der Konzern hat bereits rechtliche Schritte in verschiedenen Ländern eingeleitet. Ein US-Gericht hatte zuvor bereits 300 Millionen Dollar von PDVSA eingefroren.
Zwangsverstaatlichungen
Venezuela hatte im vergangenen Juni die ausländischen Ölfirmen gezwungen, mindestens 60 Prozent ihres Geschäfts an PDVSA zu übertragen. Exxon Mobil und Conoco Phillips zogen sich daraufhin aus Venezuela zurück, während die meisten anderen Firmen die Bedingungen akzeptierten und ihre Aktivitäten im Land fortsetzten.
Ölhahn abdrehen?
Sollte Venezuela Schaden zugefügt werden, werde er «dem Imperium der Vereinigten Staaten nicht einen einzigen Tropfen Erdöl» mehr liefern, drohte Chávez. Er habe Energieminister Rafael Ramirez schon entsprechende Anweisungen gegeben. Diese «Banditen» von Exxon Mobil, seien Kriminelle mit weissen Kragen, sie würden Regierungen korrumpieren. Sie seien «Putschisten, die die Invasion des Iraks unterstützt haben», kritisierte er.
«Angriff von Exxon Mobil»
Chávez versicherte, der «Angriff von Exxon Mobil» sei Teil eines grösseren Gesamtprojekts gegen Venezuela, das im südamerikanischen Land unter anderem zu Lebensmittelknappheit und Gewalt auf den Strassen geführt habe. Ausländische Kräfte und oppositionelle Venezolaner wollten vor den für Ende des Jahres angesetzten Regionalwahlen in Venezuela Unruhe auslösen. (awp/mc/ps)