Cibas Umsatz sank im dritten Quartal um 5% auf 1,549 Mrd CHF. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT sank auf 113 (150) Mio CHF, die Marge auf 7,3% von 9,2% im Vorjahresquartal. Nach Restrukturierungskosten belief sich der EBIT auf 91 (122) Mio CHF, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Der Konzern litt auch im Berichtsquartal unter höheren Rohstoff- und Energiekosten, weshalb der Bruttogewinn auf 410 (471) Mio CHF und die entsprechende Marge auf 26,5 (28,8)% abschmolz. Alleine in den Monaten Juli bis September stiegen die für Ciba relevanten Rohstoffpreise um 18% – der Konzern steuerte mit durchschnittlich 6% höheren Verkaufspreisen entgegen.
Verkaufsmengen um 5 Prozent zurückgegangen
Allerdings zeitigt Ciba erst seit dem dritten Quartal signifikante Erfolge in seinen Bemühungen, die höheren Inputkosten an seine Kunden weiterzureichen: Über die ersten neun Monate des laufenden Jahres gesehen, konnte der Konzern seine Verkaufspreise um lediglich 2% erhöhen. Damit hätten die um 11% oder um 247 Mio CHF gestiegenen Rohstoffpreise nicht kompensiert werden können. Ciba geht davon aus, dass sich die Rohstoffpreise im vierten Quartal entspannen werden. Die schwache Konjunktur und die höheren Verkaufspreise gingen allerdings auch zu Lasten der Verkaufsmengen. Diese gingen von Januar bis September um 2% zurück, im dritten Quartal gar um 5%.
Effizienzprogramm «Operative Agenda»
Den Auswirkungen der höheren Kosten steuert Ciba seit dem Sommer 2006 mit dem Effizienzprogramm «Operative Agenda» entgegen. Die Einsparungen durch das Programm betrugen in den ersten neun Monaten 90 Mio CHF; für das Gesamtjahr werden 120 Mio CHF erwartet, also mehr als die ursprünglich anvisierten 100 Mio CHF. Die Kosten für das Programm beliefen sich im laufenden Jahr auf 70 Mio CHF, davon entfielen 26 Mio CHF auf das dritte Quartal.
Profitabilität unter Druck
Cibas Profitabilität sank im dritten Quartal 2008 insbesondere in der Plastiksparte (Plastic Additives), wo die Nachfrage in einigen Kundenindustrien zurückging, insbesondere in der Automobilbranche und im Bausektor. Einfluss hatte auch Hurrikan Ike, da sich einige Kunden in den Verträgen auf «höhere Gewalt» beriefen und ihre Bestellungen stoppten, wie Ciba schreibt. Die Profitabilität von Coating Effects habe sich auf hohem Niveau gehalten, Water & Paper Treatment habe die Profitabilität verbessert.
Summierter Konzernverlust von 523 Millionen Franken
Für die ersten neun Monate des laufenden Jahres weist Ciba einen Umsatz von 4,637 Mrd CHF aus. Das sind 6% weniger als in der Vorjahresperiode. Der EBIT vor Restrukturierung brach auf 274 (423) Mio CHF ein. Grund ist vorab das schwächere zweite Quartal, in dem die Rohstoffpreise und Energiekosten stark gestiegen sind, wie es heisst. Aufgrund eines bereits im zweiten Quartal verbuchten Goodwill-Abschreibers in der WTP-Sparte summiert sich ein Konzernverlust von 523 Mio CHF.
Q4-Ausblick gekappt
«Generell spüren wir negative Auswirkungen des Konjunkturrückgangs – vor allem in Europa, wo die Nachfrage in einigen Kundenindustrien im dritten Quartal abrupt sank,» lässt sich Ciba-Chef Brendan Cummins am Mittwoch in der Medienmitteilung zitieren. Ciba erwartet, dass sich dieser Trend auch auf Asien ausweiten wird. Der Ausblick für das vierte Quartal sei schwieriger als erwartet. Die bisherige Prognose für 2008 sei daher nicht länger haltbar.
Schwierig abzuschätzende Nachfrage
Die Nachfrage sei schwierig abzuschätzen. In der Region Amerika sei die wirtschaftliche Abschwächung zwar noch nicht im gleichen Ausmass spürbar, aber Ciba erwarte sinkende Volumina im vierten Quartal. «Wir gehen des Weiteren davon aus, dass sich auch das Wachstum in Asien in den kommenden Monaten abschwächen wird, da die Märkte in dieser Region nun auch von der globalen Rezession erfasst werden dürften,» so der CEO weiter.
Übernahme durch BASF spätestens im 1. Quartal 2009
Ciba erwartet in der Folge, die aktuelle EBIT-Marge halten zu können, und dass der Free Cash Flow tiefer als bisher erwartet ausfallen wird. Bisher prognostizierte Ciba eine Umsatzzunahme in lokaler Währung sowie einen Free Cash Flow auf Vorjahr. Ciba wird vom deutschen Branchenprimus BASF übernommen, der Vollzug soll spätestens im ersten Quartal 2009 über die Bühne gehen. Die Transaktionsofferte verläuft Ciba zufolge wie geplant – BASF hat sich bereits die nötige Zweidrittelmehrheit gesichert. (awp/mc/ps/02)