Um die Profitabilität zu verbessern, startet Ciba ein weiteres Programm zur Kostensenkung, das auch einen Stellenabbau vorsieht. Der Umsatz aus den weitergeführten Geschäften – also ohne die verkaufte Textilsparte – stieg in den ersten drei Monaten dank einer starken Nachfrage im Automobil- und Kunststoffbereich auf 1,645 Mrd CHF. Das entspricht einer Steigerung um 11% in Schweizer Franken und 5% in Lokalwährungen, wie Ciba SC am Donnerstag mitteilte.
Hoffnung auf verbesserte Profitabilität enttäuscht
Die Verkäufe nahmen in allen drei weitergeführten Geschäftsbereichen zu. Demgegenüber wurde die Hoffnung auf eine verbesserte Profitabilität enttäuscht, nachdem die wenig rentable Textilsparte vor kurzem an die amerikanische Huntsman veräussert worden war. Die EBIT-Marge ging gegenüber der Vorjahresperiode auf 6,6 von 8,6% zurück. Alle drei Bereiche mussten eine sinkende Rentabilität hinnehmen. Ciba nannte hohe Energie- und Rohstoffkosten, aber auch eine zeitweise tiefere Kapazitätsauslastung als Grund. Insgesamt sank der Betriebsgewinn des Konzerns um 14% auf 128 Mio CHF. Der Reingewinn verringerte sich um 12% auf 64 Mio CHF. Werden Restrukturierung, Wertverminderung und sonstige Belastungen berücksichtigt, verbleiben ein Betriebsgewinn von 83 Mio CHF und ein Konzerngewinn von 37 Mio CHF.
Mühe, die höheren Kosten via Preiserhöhungen an die Kunden weiterzugeben
Ciba bekundet weiterhin Mühe, die höheren Kosten via Preiserhöhungen an ihre Kunden weiterzugeben: In den Monaten Januar bis März resultierte eine Nullrunde. Insbesondere bei den reiferen Produkten vermag Ciba den Preisdruck nicht zu vermindern. Im ersten Quartal 2006 sah sich Ciba mit 2,7% höheren Rohmaterialkosten konfrontiert, für das Gesamtjahr rechnet Ciba-Chef Armin Meyer mit einem Plus von 2%. Dieser Situation begegnet der Hersteller von Spezialchemikalien einmal mehr mit Einschnitten auf der Kostenseite.
Erneuter Stellenabbau geplant
Die Initiative «Operative Agenda» soll bis zum Jahr 2009 zu einer zusätzlichen Kostenersparnis von 400 bis 500 Mio CHF führen, erneut werden Stellen abgebaut. Die Höhe der Kosten aus «Operative Agenda» sind noch nicht bezifferbar, auch nicht, wie viele Stellen wo verschwinden. Nach dem Verkauf der Textile Effects will das Unternehmen mit «Operative Agenda» in den verbleibenden Kerngeschäften für schlankere Strukturen sorgen. So sollen in den nächsten zwei Jahren alle Werke analysiert werden.
Zuversicht für das Gesamtjahr 2006
Für das Gesamtjahr 2006 gibt sich Ciba zuversichtlicher: Umsatz, Gewinn und Free Cash Flow sollen steigen. Letztere Kennzahl soll sich gar «deutlichen» verbessern. Auch der Betriebsgewinn wird nach dem Willen der Ciba SC-Spitze über den Vorjahreswerten liegen, jedoch nur dank höherer Verkäufe. Die Betriebsgewinnmarge wird stabil bleiben, so die Prognose.
(awp/mc/hfu)