Cicor 2008 mit deutlichem Verlust

Unter dem Strich resultierte ein Reinverlust von 21,6 Mio CHF, nach einem Gewinn von 11,4 Mio im Vorjahr, wie das in den Bereichen Leiterplatten, Microelectronics und Electronic Manufacturing Services tätige Unternehmen am Montag mitteilte.


Geänderte Rechnungslegungsvorschriften
Von der Goodwill-Abschreibung entfallen rund 9 Mio CHF auf die PCB Division, die restlichen 19 Mio auf die EMS Division, wie es weiter heisst. Aufgrund der IFRS Rechnungslegungsvorschriften musste den Angaben zufolge 2005 die Einbuchung des Kaufpreisanteils in Aktien für die damals akquirierte Electronicparc Gruppe zum Kurs von 80 CHF getätigt werden, obwohl dieser zum Zeitpunkt des Abschlusses der verbindlichen Absichtserklärung und der Festlegung des Kaufpreises bei 60 CHF lag. Die Differenz von 20 CHF pro Aktie habe wegen der entsprechenden Rechnungslegungsvorschriften zu einer Erhöhung des Goodwills und des Eigenkapitals in der Grössenordnung von 10 Mio CHF geführt.


Akquisitorisches Wachstum von 9,5 Prozent
Die leichte Zunahme des Nettoerlöses sei primär auf die ganzjährige Konsolidierung der 2007 integrierten ME Division und die im Mai 2008 akquirierte ESG-Gruppe zurückzuführen, so das Unternehmen weiter. Insgesamt betrug das akquisitorische Wachstum gemessen an den Nettoerlösen 19,3 Mio CHF oder 9,5%. Der aus dem Verkauf von Liegenschaften erzielte Erlös von rund 13 Mio CHF wurde zu einem grossen Teil für die Rückzahlung von bestehenden finanziellen Verbindlichkeiten verwendet.


PCB Division mit teiferem Netto-Umsatz
Die PCB Division erwirtschaftete 2008 einen um 10,1% tieferen Nettoumsatz von 49,6 Mio (55,2) CHF. Das Betriebsergebnis (EBIT) vor einmaligen Wertberichtigungen auf Goodwill reduzierte sich auf 3,2 (7,8) Mio CHF; im Ergebnis enthalten sind auch 1,0 Mio CHF aus dem Verkauf von Liegenschaften. Im zweiten Halbjahr sei die Nachfrage nach Prototypen und Kleinserien und die Bestellungen der konjunkturanfälligen Automobilbranche deutlich rückläufig gewesen, so die Meldung. Eine «erfreuliche Ausnahme» stelle die Geschäftsentwicklung in der Uhrenindustrie dar.


Umsatz in ME Division legt markant zu
In der ME Division stieg der Umsatz um 54,8% auf 35,3 (22,8) Mio CHF und den EBIT auf 4,0 (3,5) Mio. Die Bereiche Militär, Medizinaltechnik, Telekommunikation und neu die Druckindustrie haben gemäss Cicor massgeblich zur soliden Entwicklung beigetragen. Ab dem 1. April 2009 wird die Division neu vom bisherigen stellvertretenden Divisionsleiter Udo Dehne geführt.


Ausblick verhalten
Cicor erwartet für 2009 eine «weiterhin angespannte Marktsituation», wobei sich die andauernde schwache Konjunkturlage in unterschiedlichem Ausmass auf die einzelnen Gesellschaften auswirken werde. Die Gruppe werde sich situativ an das schwierige Umfeld anpassen und nötigenfalls die im ersten Quartal 2009 in der PCB und EMS Division eingeführte Kurzarbeit ausweiten, heisst es.


Stellenabbau nicht ausgeschlossen
Falls sich die Konjunkturlage weiter verschlechtern und die Auftragseingänge in den verschiedenen Divisionen unter den Erwartungen bleiben sollten, könne ein Stellenabbau nicht ausgeschlossen werden. Entsprechende Reduktionen der Kapazitäten erfolgten im Rahmen von bestehenden Massnahmenplänen zur flexiblen Anpassung der Kostenstrukturen an das Geschäftsvolumen, heisst es. (awp/mc/ps/06)

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