Cisco schockiert Anleger mit pessimistischen Ausblick
Analysten hatten für das laufende Quartal bislang mit einem Erlösplus von 13% gerechnet. Die Cisco-Aktie verlor nach dieser Ankündigung im nachbörslichen US-Handel 12,5% auf 21,42 USD. Nicht nur der Ausblick für das laufende Quartal enttäuschte, auch die Prognose für das Gesamtjahr blieb hinter den Erwartungen zurück. Im Geschäftsjahr 2010/11 werde das Erlösplus 9% bis 12% betragen, teilte der Konzern aus San Jose mit. Cisco hat sich als Langfristziel ein jährliches Wachstum von 12% bis 17% gesetzt, das der Netzausrüster nach Angaben von CEO John Chambers bei einem solidem Wirtschaftswachstums auch wieder erreichen wird.
Auftragseingang deutlich unter Prognose
Im ersten Quartal lag der Auftragseingang rund 500 Mio USD unter der ursprünglichen Prognose von Cisco, und «wir verfehlen diese Prognose eigentlich fast nie», sagte CEO Chambers. Der Manager erklärte, Kabelnetzbetreiber hätten 35% weniger geordert als im Vorjahresquartal. Zudem leide Cisco unter der schwächeren Nachfrage des öffentlichen Sektors in den USA, Europa und Japan. Knapp ein Viertel ihres Umsatzes erzielt Cisco mit dem öffentlichen Sektor. Auch für die kommenden Monate erwartet Chambers eine anhaltend schwache Nachfrage in diesen Bereichen. Er fügte jedoch hinzu, dass die Herausforderungen voraussichtlich nur kurzfristig sein würden.
Operative Marge zwischen 23 und 25 Prozent
CFO Frank Calderoni erwartet für das zweite Quartal einen Gewinn von 0,32 bis 0,35 USD je Aktie inklusive Sonderposten. Vor Sonderposten werde der Gewinn 0,08 bis 0,10 USD je Aktie höher liegen. Die operative Marge werde zwischen 23% und 25% liegen. Die Bruttomarge wird laut Calderoni langfristig bei rund 64% liegen. Im ersten Quartal steigerte Cisco den Nettogewinn auf 1,9 Mrd USD bzw 0,34 USD je Aktie von 1,8 Mrd USD bzw 0,30 USD je Aktie im Vorjahresquartal. Der Umsatz erhöhte sich auf 10,75 Mrd USD von 9,02 Mrd USD, die Bruttomarge betrug 64,3%. Chambers bezeichnete das erste Quartal als «solide». Der Umsatz lag leicht über den Analystenerwartungen. (awp/mc/ss/03)