Er löst dann Sanford I. Weill (73) ab, den langjährigen Leiter des Aufsichtsgremiums und früheren Konzernchef der Citigroup. Weill geht in den Ruhestand. Weill wird wegen seiner Verdienste um die New Yorker Grossbank Ehrenvorsitzender des Verwaltungsrates.
Aus Travelers Group und Citicorp entstanden
Weill hatte die Citigroup durch den Zusammenschluss seines riesigen Versicherungskonzerns Travelers Group und der New Yorker Grossbank Citicorp 1998 geschaffen. Er hatte das zusammengeschlossene Unternehmen bis 2003 geführt. Dann wurde Prince, ein enger Weill-Mitarbeiter seit 20 Jahren, Citigroup-Chef. Weill glaubt, dass der 56-jährige Prince «den global führenden Finanzdienstleister» weiter voranbringen wird.
Interne Kontrollen verschärft
Die Citigroup war von grossen US-Firmenskandalen wie Enron und WorldCom betroffen gewesen. Die Bank sah sich auch wegen Vorwürfen im Zusammenhang umstrittener europäischer Anleihehandelspraktiken und wegen Problemen in Japan in den Schlagzeilen. Prince hat inzwischen die internen Kontrollen verschärft und konzentriert sich auf den Ausbau des amerikanischen Bankgeschäfts sowie vor allem der Operationen in rasch wachsenden Schwellenländern. Er holte sich inzwischen auch mehrere Nachfolgekräfte in die Führungsriege, während andere langjährige Citigroup-Spitzenmanager ausgeschieden sind.
«Talentiertes Führungsteam»
Prince habe die strategische Ausrichtung der Citigroup präzisiert, eine Wachstumsstrategie geschaffen, ein talentiertes Führungsteam aus den eigenen Reihen aufgestellt und die internen Kontrollen verschärft, betonte Alain Belda. Der Alcoa-Konzernchef ist das führende von aussen kommende Mitglied im Verwaltungsrat der Citigroup. (awp/mc/pg)