Citigroup erneut mit Milliardenminus – Enorme Abschreibungen
Die Verluste in den vergangenen vier Quartalen summieren sich auf mehr als 20 Milliarden Dollar, die Abschreibungen nun auf rund 50 Milliarden Dollar. Analysten hatten aber für das dritte Quartal zum Teil ein noch tieferes Milliardenloch befürchtet. Vor einem Jahr hatte die Citigroup, einer der grössten US-Finanzkonzerne, einen Gewinn von 2,2 Milliarden Dollar erzielt. Die Citigroup-Aktie stieg zum Handelsstart am Donnerstag in New York leicht. Seit Jahresbeginn verlor sie 45 Prozent.
Massiver Stellenabbau
Der seit Dezember amtierende Konzernchef Vikram Pandit konnte die Bank bisher trotz harter Einschnitte nicht auf Gewinnkurs bringen. Er baut weiter massiv Stellen ab, bisher rund 23.000 der zu Jahresbeginn noch 350 000 Jobs. Die Bank will zudem ein Fünftel der Vermögenswerte abstossen. Das deutsche Privatkundengeschäft ist bereits verkauft.
Erträge im fortgeführten Geschäft eingebrochen
Trotz der anhaltenden Finanzkrise mache Citigroup Fortschritte, sagte Pandit. Im erbitterten Übernahmekampf um die angeschlagene US-Bank Wachovia zog er jedoch gerade den Kürzeren gegen den Rivalen Wells Fargo. Citigroup wollte durch den Kauf das weniger schwankungsanfällige Privatkundengeschäft deutlich ausbauen. Im dritten Quartal sanken die Erträge des Konzerns im fortgeführten Geschäft um fast ein Viertel auf 16,7 Milliarden Dollar.
Die Citigroup gehört zu den neun grossen US-Instituten, bei denen der Staat im Rahmen des Rettungspakets einsteigt – allein hier laut übereinstimmenden Berichten mit 25 Milliarden Dollar. (awp/mc/pg/29)