Clariant im 2. Quartal mit Reingewinn von 51 Mio. Franken – Ausblick bestätigt

Die operative Marge vor Sondereffekten lag somit bei 6,7 (6,5)%, wie Clariant am Dienstag mitteilt. Der Reingewinn reduzierte sich auf 51 (88) Mio CHF. Der operative Cashflow verbesserte sich dagegen auf 33 Mio CHF nach 17 Mio CHF im Vorjahr. Auch hier haben sich Clariant zufolge Währungseinflüsse negativ ausgewirkt. Mit diesem Zahlenset hat das Unternehmen die Prognosen getroffen und beim Reingewinn sogar übertroffen. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 2’107 Mio CHF, für den EBITDA bei 207 Mio CHF, für den EBIT (beides vor Einmaleffekten) bei 145 Mio CHF und für den Reingewinn bei 37 Mio CHF.


Cashflow aus operativer Tätigkeit halbiert
Die Nettoverschuldung erhöhte sich per Ende Juni auf 1’476 Mio CHF nach 1’361 Mio CHF Ende 2007. Der Cashflow aus operativer Tätigkeit halbierte sich im Semester gegenüber dem Vorjahr auf 27 Mio CHF. Allerdings konnte im zweiten Quartal mit einem Cashflow von 33 Mio CHF die negative Vorgabe aus dem ersten Quartal wettgemacht werden.


In schwierigem Umfeld behauptet
Der Chemiekonzern habe sich im ersten Semester trotz eines schwierigen Umfelds gut behauptet, zieht CEO Jan Secher in der Mitteilung Bilanz. Die Dynamik an den Rohstoffmärkten sowie Versorgungsengpässe bei einzelnen chemischen Ausgangsprodukten hätten die Rohstoffe im Berichtszeitraum um 11% verteuert. Clariant habe durch den Ansatz ,price over volume› mit Preissteigerungen von 5% die höheren Rohstoffkosten kompensieren können.


750 Stellen abgebaut – Schliesslung des Standorts in Horsforth
Im ersten Halbjahr 2008 baute Clariant im Zuge von Restrukturierungsmassnahmen 750 Stellen ab. Die Restrukturierungsaufwendungen beliefen sich auf 53 Mio CHF. Damit hat das Unternehmen nach eigenen Angaben seit November 2006 rund 1’800 Stellen der insgesamt 2’200 Stellen abgebaut, die in der Strategie «Clariant 2010» vorgesehenen sind. Ferner soll der Standort der Division Textile, Leather & Paper Chemicals in Horsforth, Grossbritannien, mit rund 270 Beschäftigten geschlossen werden. Clariant zufolge fallen dadurch rund 160 Arbeitsplätze weg. «Wir sind zudem bereit, gegebenenfalls zusätzliche Restrukturierungsmassnahmen zu ergreifen, sollte sich das Wirtschaftsklima deutlich eintrüben», erklärte CEO Secher laut Mitteilung.


Oil Services und Mining Services neu in Houston angesiedelt
Durch die jüngsten Übernahmen der Unternehmen Rite Systems und Ricon Colors sieht sich Clariant in der Division Masterbatches im nordamerikanischen Markt besser aufgestellt. Um näher an den boomenden Oil-Services-Markt heranzukommen, hat das Unternehmen zudem den Hauptsitz seiner globalen Geschäftssparten Oil Services und Mining Services nach Houston, Texas, verlegt. Clariant will Geschäftsbereiche wie Masterbatches, Beschichtungen, Öl und Gas, Bergbau oder Körperpflege durch organisches Wachstum und Akquisitionen weiter stärken.


Kosten gesenkt und Rentabilität verbessert
Alle vier Divisionen hätten weiterhin deutlich die Preise erhöht und mit Nachdruck daran gearbeitet, unprofitable Geschäfte entweder in die Gewinnzone zu führen oder aufzugeben, so Clariant. Die Auslastung der Produktionskapazitäten sei nicht spürbar negativ beeinflusst worden. Dagegen habe die rasche Umsetzung der strategischen Aktionspläne in allen Divisionen Kosten gesenkt und die Rentabilität verbessert.


Der Chemiekonzern hat den bisherigen Ausblick für das Geschäftsjahr 2008 bekräftigt. Angesichts der bereits erzielten operativen Performance-Verbesserungen will das Unternehmen 2008 eine höhere operative Marge vor Einmaleffekten sowie einen weiterhin starken Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit erzielen. Angesichts teurer Rohstoffe und Energie sowie ungewisser wirtschaftlicher Aussichten setzt das Unternehmen auf «die Umsetzung weiterer Preissteigerungs- und Kostensparmassnahmen».  (awp/mc/pg/05)

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