Clariant mit Rückgängen

«Mit der guten Entwicklung des Cashflows, des Nettoergebnisses und der Verbesserung der operativen Marge vor Einmaleffekten im dritten Quartal sind wir zufrieden», sagte Chief Executive Officer Roland Lösser. «Allerdings waren die Marktbedingungen in den letzten drei Monaten schwierig. Besonders das anhaltend hohe Niveau der Rohstoffpreise schlug sich negativ nieder. Zudem führten die Auswirkungen der Hurrikan-Schäden in den USA zu einem insgesamt gedämpften Geschäftsklima.»


Umsatzsteigerung
Der Umsatz lag im Berichtszeitraum bei CHF 6?094 Mio., was auf vergleichbarer Basis einem Anstieg um 1% sowohl in Schweizer Franken als auch in Lokalwährungen entspricht. Das Nettoergebnis stieg um 37% von CHF 162 Mio. auf CHF 222 Mio. Der operative Cashflow verbesserte sich auf CHF 195 Mio. an, verglichen mit einem negativen Cashflow von CHF 43 Mio. nach den ersten sechs Monaten des Jahres.


Höhere Preise
Die Preise lagen im Durchschnitt um 1% bis 2% höher als im Vorjahreszeitraum. Roland Lösser: «Wir sind zuversichtlich, dass die Kunden Verständnis dafür aufbringen werden, dass wir angesichts der höheren Kosten unsere Preise ebenfalls anheben müssen. Wir gehen davon aus, dass wir in den kommenden Monaten weitere Preissteigerungen vornehmen müssen.»


Erhebliche Kosteneinsparungen durch Leistungssteigerungen
Das Clariant Transformationsprogramm entwickelte sich während des Berichtszeitraums erfreulich. Das vor zwei Jahren gestartete Programm umfasst weit reichende Massnahmen zur Leistungssteigerung sowie eine strategische Verlagerung hin zu Geschäftsbereichen, in denen Clariant über Wettbewerbsvorteile in Bezug auf Service und Innovation verfügt. Im dritten Quartal konnten Kosten in Höhe von ungefähr CHF 100 Mio. eingespart werden. Dies schlägt sich in der Verbesserung der operativen Marge vor Einmaleffekten und Abschreibung auf Goodwill nieder, die von 7.0% im Vorjahr auf 7.2% anstieg. Diese Kosteneinsparungen konnten trotz deutlich höherer Rohstoff-, Energie- und Transportkosten erreicht werden.


Neubesetzung von Führungspositionen
Bereits in der vergangenen Woche hatte der Verwaltungsrat die Neubesetzung von drei Führungspositionen angekündigt, darunter die Ernennung von Roland Lösser zum designierten Verwaltungsratspräsidenten und Jan Secher zum neuen Chief Executive Officer. Roland Lösser wird seine neue Funktion nach der Ordentlichen Generalversammlung am 7. April 2006 übernehmen als Nachfolger des amtierenden Verwaltungsratspräsidenten Robert Raeber, der zu diesem Zeitpunkt die statutarische Altersgrenze erreichen wird. Jan Secher wird ab 1. Januar 2006 Mitglied der Konzernleitung von Clariant und nach der Generalversammlung die Funktion des CEO übernehmen.
Des Weiteren wird Professor Dieter Seebach aus Altersgründen als Mitglied des Verwaltungsrates zurücktreten. Als neues Mitglied wird der Verwaltungsrat Dr. Peter Chen, Professor für Chemie an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich, vorschlagen.
Zur Ernennung des neuen CEO sagte Roland Lösser: «Ich freue mich sehr darauf, mit Jan Secher zusammenzuarbeiten. Ich bin überzeugt, dass er zusammen mit dem bestehenden Management Team das Transformationsprogramm erfolgreich abschliessen wird. Damit stellen wir sicher, dass wir die gesteckten Ziele erreichen und Clariant wieder zu einem führenden Unternehmen der Spezialitätenchemie wird.»


Ausblick auf das Gesamtjahr
Clariant erwartet, dass das unsichere Geschäftsklima, das durch Ereignisse wie die Hurrikane in den USA beeinflusst wird, und die anhaltenden Kostensteigerungen bei Rohstoffen, Energie und Transport die kurzfristigen Aussichten weiterhin beeinträchtigen. Die gestiegenen Kosten zwingen das Unternehmen, in den nächsten Monaten bei den Kunden weitere Preiserhöhungen vorzunehmen. Entsprechend erwartet Clariant für das Gesamtjahr ein leichtes Umsatzwachstum in Lokalwährungen und ? vor Berücksichtigung von Einmaleffekten ? stabile Margen auf dem Niveau des Vorjahres. Clariant geht im Vergleich zu 2004 von einer Senkung der Kostenbasis um CHF 300 Mio. im laufenden Jahr aus. Unter Berücksichtigung sämtlicher Faktoren rechnet das Unternehmen für 2005 mit einem höheren Nettoergebnis. «Trotz des schwierigen Umfelds werden wir weiterhin grosse Fortschritte beim Aufbau eines deutlich effizienteren Unternehmens erzielen», sagte Roland Lösser. (mc/as)

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