Die Gewerkschaft wirft dem Konzern vor, dies ohne Einhaltung des Gesamtarbeitsvertrags entschieden zu haben, was nicht akzeptabel sei. Unia verlangt Verhandlungen und bietet zugleich Hand für Lösungen, die Arbeitsplätze retten.
Geltendes Recht wird eingehalten
Clariant-Sprecher Arnd Wagner bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA die geplante Nullrunde bei den Löhnen. Der Konzern wolle nächstes Jahr weltweit dort seinen Beschäftigten keine Lohnerhöhungen gewähren, wo dies rechtlich möglich ist. Geltendes Recht, Vereinbarungen und Verträge werde der Konzern aber einhalten, versicherte Wagner.
Zeichen in «sehr schwierigem Umfeld» setzen
Was das konkret für den Standort Schweiz bedeutet, liess der Sprecher offen. Die Personalabteilungen der einzelnen Länder müssten nun abklären, wo allenfalls mit wem zu verhandeln ist. Über das Sparpotenzial der Nullrunde konnte Wagner keine Angaben machen. Es gehe darum, in dem «sehr schwierigen Umfeld» ein Zeichen zu setzen.
Schiff im Sturm auf Kurs halten
Ziel sei es, das Schiff im Sturm auf Kurs zu halten, sagte der Sprecher weiter. Für Clariant hatte sich schon im dritten Quartal in vielen Schlüsselindustrien ein Abschwung abgezeichnet. Nun soll die Produktion verlangsamt, an der einen oder andern Stelle auch gestoppt oder ausgesetzt werden.
Kurzarbeit in Deutschland geplant
In Deutschland werde wegen des Nachfrageeinbruchs in der Autoindustrie auch Kurzarbeit geplant, wie Wagner bestätigte. In der Schweiz sei dieser Schritt dagegen nicht vorgesehen. Zunächst sollen Überstunden abgebaut werden. Eine Reihe von Automobil-Zulieferer wie der Luzerner Stahlkonzern Schmolz+Bickenbach und Ems Chemie hatten aufgrund des Nachfrageeinbruchs ihre Ziele für 2008 zurückgenommen. (awp/mc/ps/30)