Nach Abzug der Sonderkosten ergab sich ein EBIT von 62 (115) Mio CHF, entsprechend einer EBIT-Marge von 3,0 (5,6)%, wie das Chemieunternehmen am Mittwoch mitteilt. Der Reingewinn aus den fortgeführten Aktivitäten reduzierte sich auf 16 (77) Mio CHF.
Markterwartungen mehrheitlich verfehlt
Damit hat der Chemiekonzern die Markterwartungen mehrheitlich verfehlt, einzig der Reingewinn lag etwas über den Prognosen. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 2’135 Mio CHF, für den EBIT vor Einmaleffekten bei 166 Mio CHF und für den Reingewinn bei 8 Mio CHF.
Unzufriedenheit mit der Profitabilität
Höhere Kosten für Rohstoffe, Energie und Logistik sowie im Durchschnitt unveränderte Verkaufspreise hätten das Ergebnis belastet, schreibt Clariant. Das Umsatzwachstum sei zwar gut und die Mehrheit der Geschäfte erbringe gute Leistungen, wird CEO Jan Secher in der Mitteilung zitiert. Mit der Profitabilität könne Clariant aber nicht zufrieden sein. Im ersten Semester 2006 ergab sich kumuliert ein Umsatzplus von 8% auf 4’195 (3’991) Mio CHF, davon sind 4% organisches Wachstum und 4% währungsbedingt. Der EBIT vor Sondereffekten erreichte unverändert 286 (286) Mio CHF, nach den Einmaleffekten lag der EBIT bei 213 (227) Mio CHF, entsprechend einer EBIT-Marge von 5,1 (5,7)%. Der Reingewinn aus den fortgeführten Geschäften belief sich auf 109 (144) Mio CHF.
Gewinnerwartung halbiert
Die Clariant-Gruppe hat den bisherigen Ausblick für das laufende Geschäftsjahr 2006 revidiert. Neu erwartet das Unternehmen nur noch eine Steigerung des operativen Ergebnisses um 60 Mio CHF (vor Einmaleffekten), wie es in einer Mitteilung vom Mittwoch heisst. Noch vor zwei Monaten hatte Clariant eine Steigerung um mindestens 120 Mio CHF prognostiziert. In der heutigen Mitteilung spricht der Konzern von früher erwarteten 100 Mio CHF. Zuvor wurde zudem eine «starke» Verbesserung für den Nettogewinn in Aussicht gestellt. Man erwarte nun ein «zufrieden stellendes» Nettoergebnis, heisst es heute dazu.
Reduktion der Kostenbasis erwartet
Weiterhin rechnet der Chemiekonzern jedoch mit einer Reduktion der Kostenbasis um 250 Mio CHF. Ausserdem sollen die Umsätze in Lokalwährung «gut» ansteigen. Die Preise der für die Gruppe zentralsten Rohstoffe dürften im weiteren Verlauf des Jahres noch immer hoch sein.
(awp/mc/hfu)