Clariant steigert Profitabilität deutlich

Der Umsatz zog im dritten Quartal in Lokalwährungen um 8% auf 1’709 Mio CHF an. Die Umrechnung in den starken Schweizer Franken schmälerten das Plus auf 1%. Vor Einmaleffekten sprangen der EBITDA um 42% auf 232 Mio und der EBIT um 70% auf 182 Mio CHF: Früchte der laufenden Restrukturierung. Die EBIT-Marge vor Sondereffekten lag somit bei 10,6%, nach 6,3% im Vorjahr.


Lediglich Umsatz unter Erwartungen
Nach Restrukturierungs- und Wertminderungskosten von 45 Mio CHF resultierte im Berichtsquartal ein Gewinn von 109 Mio CHF, nach einem Überschuss von 25 Mio CHF im Vorjahr. Dazu habe auch ein einmaliger Steuerertrag von 45 Mio CHF beigetragen. Der operative Cashflow – auf diesen legt Clariant auch in diesem Jahr besonderen Fokus – lag mit 173 Mio CHF nur wenig unter den 193 Mio des Vorjahreszeitraums. Damit hat Clariant die Prognosen der Analysten bis auf den Umsatz deutlich übertroffen. Dem Unternehmen zufolge haben alle Business Units in Lokalwährungen «gute» Umsatzsteigerungen gegenüber den Werten des Vorjahres verzeichneten. Im Vergleich zum Vorquartal seien die Verkäufe zwar geringer ausgefallen, das entspreche jedoch der Rückkehr zum normalen Saisonalität des Geschäftes.


Rohstoffkosten ziehen an
Clariant streicht mit Blick auf die einzelnen Regionen Nordamerika und Europa hervor, wo die Umsätze besonders stark gestiegen seien. Dies weise auf einen Aufholprozess der Nachfrage in den reifen Märkten hin, die sich später als die Schwellenmärkte von der Finanzkrise erholt hätten. Ein Thema bleiben die Rohstoffkosten, die im Berichtsquartal um 2% angezogen hätten. Diese Steigerung habe durch eine Erhöhung der Verkaufspreise um 1% im Vorquartalsvergleich kompensiert werden können. Im Gesamtjahr dürfte sich Finanzchef Patrick Jany zufolge der Anstieg auf 10% summieren, um sich hernach im Jahr 2011 auf plus 5% zu halbieren.


Weitere Preiserhöhungen nicht ausgeschlossen
Clariant werde daher bei Bedarf weitere Preiserhöhungen vornehmen, sagte der CFO am Mittwoch an einer Telefonkonferenz mit Blick auf die in den kommenden Monaten weiter steigenden Rohstoffpreisen. Jany zeigte sich zuversichtlich, dass Clariant hiermit den Effekt der höheren Inputkosten ausgleichen und somit die Profitabilität verteidigen kann. Kürzlich gab das Unternehmen den Abschluss seiner GANO-Aktivitäten (Global Asset Network Optimization) bekannt. Die Umsetzung aller in den Jahren 2009 und 2010 angekündigten GANO-Massnahmen werde bis 2013 abgeschlossen sein und Einsparungen in Höhe von mindestens 100 Mio CHF pro Jahr bringen. Im Berichtsquartal habe Clariant die Zahl der Arbeitsplätze um 227 verringert. Per Ende September 2010 beschäftigte Clariant noch 17’041 Mitarbeiter.


Guidance für operative Marge erhöht
Für das gesamte Geschäftsjahr erwartet Clariant stabile Handelsbedingungen, wobei das vierte Quartal traditionell schwächer sei. Der Umsatz in Lokalwährungen dürfte im hohen einstelligen Prozentbereich wachsen, wie es heisst. Nach neun Monaten 2010 beträgt das Wachstum 14%. Die Guidance für die operative Marge vor Einmaleffekten wurde dagegen auf «mehr als 9%» erhöht. Bisher erwartete das Unternehmen eine operative Marge vor Einmaleffekten von über 8%. Das Ziel, bis zum Jahresende 2010 einen nachhaltig überdurchschnittlichen Ertrag aus dem investierten Kapital (ROIC) erreichen zu wollen, wurde bestätigt. (awp/mc/ps/03)

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