Clariant stellt sich auf ein schwaches Jahr 2009 ein
«Obwohl wir unsere Restrukturierungsanstrengungen mit Nachdruck verfolgen, wird sich die Nachfrageschwäche über hohe Kosten für nicht ausgelastete Anlagen deutlich negativ auf das Ergebnis des ersten Quartals auswirken», so Kottmann weiter. Die eingeleiteten Kostenmassnahmen müssten sich aber bereits im laufenden Jahr im Ergebnis niederschlagen, fügte er an.
«Seriöse Prognosen beinahe unmöglich»
Die Visibilität sei unverändert tief, was seriöse Prognosen fast unmöglich mache. Clariant erwarte aber auch in den nächsten Wochen und Monaten keine Belebung des Geschäfts. Nicht zuletzt deshalb habe Clariant im letzten Herbst ein Paket an Sondermassnahmen auf den Weg gebracht. «Wir alle sind zuversichtlich, dass wir uns so gut durch die vor uns liegenden, schwierigen Monate werden navigieren können», sagte der CEO.
Zu hohe Kostenbasis
Grundsätzlich ist Kottmann davon überzeugt, dass Clariant das Potential hat, sich zu einem profitablen, weltweit gut positionierten Unternehmen der chemischen Industrie zu entwickeln. Zur Zeit hinke Clariant seinen Mitbewerbern aber nach wie vor hinterher und leide unter einer zu hohen Kostenbasis, fügte VR-Präsident Jürg Witmer in seiner Reda an. Clariant werde deshalb seine Restrukturierung beschleunigen und die Konzern-Strukturen an die Erfordernisse eines Unternehmens seiner Grösse anpassen. Dies wird «aller Wahrscheinlichkeit nach» zu weiteren Personalmassnahmen führen, so Kottmann.
Stabile Plattform schaffen
Nach Abschluss des in den letzten Wochen implementierten Programms «Clariant Excellence», sollte der Konzern nach den Vorstellungen Kottmanns eine stabile Plattform geschaffen haben, auf der profitables Wachstum möglich sei. Das genannte Programm werde wohl die Jahre 2009 und 2010 in Anspruch nehmen, sagte er. Kottmann tritt ferner den immer wiederkehrenden Spekulationen entgegen, das Unternehmen leide unter Liquiditätsproblemen. «Wir haben kein Liquiditätsproblem und wir werden aus heutiger Sicht auch kein Liquiditätsproblem bekommen», so der CEO wörtlich. Bis Mitte 2011 bestehe kein Refinanzierungsbedarf. (awp/mc/ps/19)