Für den SMI erwarten sie Ende 2007 ein Stand von rund 9`300 Punkten, für den Dow Jones von 13`500 Punkten und für den EuroStoxx50 4`400 Punkten. Dies töne für den SMI etwa angesichts der gestrigen Performance von +1,5% etwas bescheiden, sagte Roger Kunz, Leiter Strategie, am Donnerstag vor der Presse in Zürich. Man müsse aber berücksichtigen, dass beim SMI – wie auch beim Dow Jones – die Dividendenzahlungen im Index nicht enthalten seien und dass der Index in den nächsten Monaten aufgrund dieser Zahlungen rund 3% an Wert einbüsse.
Drei Gründe
Kunz sieht drei Gründe, die für ein weiteres gutes Jahr an den internationalen Aktienmärkten sprechen. Erstens dürften die Unternehmensgewinne um weitere 5 bis 8% steigen und seien die geschätzten P/E-Ratios unter dem historischen Durchschnitt. Zweitens bleibe die M&A-Aktivität stark und gesund: die Mehrheit der Deals werde in Cash und nicht mittels Aktien bezahlt und rund 350 Mrd USD an Private-Equitiy-Geld warte noch darauf, investiert zu werden, sagte der Spezialist.
Auch bezüglich Makroökonomie vorteilhafte Bedingungen
Drittens erwartet er auch bezüglich Makroökonomie vorteilhafte Bedingungen für Aktien und geht von einem gesunden Wachstum vor allem in den USA und Asien aus. Erwartet wird in den USA somit eine weiche Landung der Wirtschaft. Allerdings liegen darin auch die grössten Risikofaktoren für das Clariden-Leu-Szenario. Kunz schätzt die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Wirtschaft hart landen wird, allerdings als sehr gering ein (10-15%), wie er sagte.
Gestiegener Risiko-Appetit
Was Kunz ebenfalls zu einer gewissen Vorsicht veranlasst, ist der gestiegene Risiko-Appetit der Anleger. Der entsprechende Indikator sei derzeit sehr hoch bewertet, überschätzt werden sollte seine Bedeutung allerdings nicht, meinte er.
Energie und Technologie mit Potential
Bezüglich Branchen sieht die Bank weiteres Potential vor allem in den Branchen Energie und Technologie. Erstere dürfte vom weiteren Anstieg des Energieverbrauchs und den Bestrebungen nach umweltfreundlicher Produktion und energieeffizienteren Produkten profitieren. Bei der Technologie-Branche sei die Bewertung sehr tief, zudem sei die Industrie derzeit fast schuldenfrei.
Zurückhaltung bei japanischen Aktien
Was die Regionen betrifft, empfiehlt die Bank eine Übergewichtung in den USA und Asien, dagegen weiter Zurückhaltung bei japanischen Aktien. (awp/mc/gh)