CO2-Abgabe für Heizöl steigt auf das Dreifache
Sie stützt sich auf die gleichentags veröffentlichte CO2-Statistik des Bundesamts für Umwelt (BAFU), welches die Erfüllung der Vorgaben überwacht. Die Verdreifachung geht auf Entscheide von National- und Ständerat für die Abgabe auf fossile Brennstoffe im März 2007 zurück. Bei der Genehmigung der Abgabesätze schrieb das Parlament fest, dass der Abgabesatz pro Tonne CO2 ab 2010 auf 36 CHF steigt, sollte das Reduktionsziel von 86,5% gegenüber dem Ausstoss von 1990 im Jahr 2008 nicht erreicht sein. Tatsächlich lag er bei 88,8% des Wertes.
CO2-Vorgaben 2007 übertroffen
Ab 2008 betrug die Abgabe 12 CHF. Die ursprünglich auf 2009 mögliche Verdoppelung unterblieb, weil die Brennstoffemissionen 2007 um mehr als 10% unter dem Niveau von 1990 und damit lagen und damit die Vorgaben übertrafen. Gemäss der BAFU-Statistik sank der CO2-Ausstoss von Brennstoffen 2007 und 2008 nur noch leicht. 2006 und 2007 war er noch um 6,5% gesunken. Dass sich der Trend 2008 nicht fortsetzte, geht auf das starke Bevölkerungswachstum und die gute Konjunktur zurück.
Treibstoffverbrauch weit über Zielwert
Von den Einnahmen von 600 Mio CHF fliessen ab 2010 bis zu 200 Mio in die energetische Gebäudesanierung. Das beschloss das Parlament am 12. Juni. Rund 400 Mio gibt der Bund 2012 an die Bevölkerung (Beitrag an Krankenkassenprämien) und die Unternehmen (proportional zur Lohnsumme) zurück. Ein grosses Problem bei der angepeilten CO2-Reduktion bleibt der Treibstoff. Gegenüber der Zielvorgabe – eine Reduktion um 8% im Vergleich zum Referenzjahr 1990 – lag der Ausstoss mit einem Plus von 14% meilenweit daneben.
Trendwende einläuten
Bei den Treibstoffen fiel gemäss dem Bundesamt besonders die starke Zunahme um 10% beim Diesel auf. Grund ist grossenteils der Tanktourismus. Demgegenüber nahm der Benzinabsatz um 2,2% ab. Das entspricht einem Trend seit 2000. Seit damals stieg der Anteil der Dieselfahrzeuge an der einheimischen Gesamtflotte von 10 auf 33%. Aus der schlechten CO2-Statistik schliesst das Umweltdepartement, dass die Anstrengungen beim Treibstoff deutlich verstärkt werden müssen, um eine Trendwende einzuläuten. Bereits ab 2012 sollen darum für neue Personenwagen CO2-Emissionsvorschriften gelten. Diese sind bis Ende 2009 in der Anhörung.
Energieverbrauch 2008 so hoch wie noch nie
Noch nie ist in der Schweiz so viel Energie verbraucht worden wie letztes Jahr. Der Gesamtenergieverbrauch nahm gegenüber dem Vorjahr um 4,1% zu. Grund: Es war deutlich kälter, die Wirtschaft lief gut, das Bevölkerungswachstum hielt an. Mit 900’040 Terajoule (TJ) erreichte der Endenergieverbrauch der Schweiz 2008 einen neuen Rekord. Die bisherige Höchstmarke wurde 2005 mit 892’800 TJ verzeichnet. Nach einem zweimaligen Rückgang um 0,5 bzw. 2,7% fiel der Anstieg fast so stark aus wie letztmals 1991.
Kohleverbrauch rückläufig
Höher war der Verbrauch sowohl bei den Brennstoffen wie auch bei den Treibstoffen und der Elektrizität, wie das Bundesamt für Energie (BFE) mitteilte. Einzig der Kohleverbrauch ging zurück, doch macht er nur 0,7% des Gesamtkonsums aus. Die Brennstoffe Heizöl (+5,1%) und Erdgas (+6,1%) legten ebenso zu wie die Treibstoffe insgesamt (+3,2%). Einen starken Anstieg verzeichnete der Absatz von Dieselöl (+10%) und von Flugtreibstoffen (+6,9%), während der Benzinverbrauch (-2,2%) leicht zurückging. Benzin wird vermehrt durch Dieseltreibstoff ersetzt.
Verbrauch erneuerbarer Energien wächst zweistellig
Der Stromkonsum nahm um 2,3% zu. Zweistellig war der Anstieg beim Energieholz (+13,1%) und – vor allem wegen der stärkeren Nutzung von Wärmepumpen – bei den übrigen erneuerbaren Energien. Zugelegt haben auch die Fernwärme (+5,8%) und die energetische Verwendung von Industrieabfällen (+5,1%).(-14,7%). Obschon Heizöl um 36% und Erdgas um 13% teurer wurden, nahm der Verbrauch zu. Laut BFE zeigt dies, dass der Konsum von Heizenergie zumindest kurzfristig vorab durch die Witterung und nur unwesentlich durch die Preisentwicklung beeinflusst wird. 2008 war es deutlich kälter als im Vorjahr.
Wirtschaftsentwicklung lässt Energiekonsum steigen
Zum hohen Energieverbrauch trug auch die positive Wirtschaftsentwicklung im letzten Jahr bei. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) stieg um 1,6% bzw. um 2,2% in den ersten drei Quartalen. Die Bevölkerung wuchs um 1,2%, so stark wie nie mehr seit 1971. Zudem erhöhte sich der Motorfahrzeugbestand um 1,1%. (awp/mc/ps/23)