ComCom: Sunrise und Orange sollen Mobilnetze zusammenlegen

Dies sagte ComCom-Chef Marc Furrer in der «Handelszeitung» (HaZ, Ausgabe 16.4). «Wir müssen unter allen Umständen verhindern, dass Swisscom bald wieder 70, 80 und mehr Prozent Marktanteile hat», erklärte er. Die Liberalisierung sei in der Schweiz zu spät vollzogen worden, so Furrer. Nun sei es wichtig, für faire Konditionen und vernünftige Preise zu sorgen. Ausserdem müssten Glasfaseranschlüsse zu und in den Haushalten für alle Anbieter frei zugänglich sein. Bisher gilt die Entbündelung der letzten Meile nach dem Fernmeldegesetz nur für Kupferkabel.


Sunrise: «Spannende Idee»
Würden die Mobilfunkunternehmen Orange und Sunrise ihre Netze zusammenlegen, könnten sie die Infrastrukturkosten senken und ihre Position gegenüber dem Marktführer Swisscom stärken, sagte Furrer. Während der CEO von Sunrise, Christoph Brand, von einer «spannenden Idee» sprach, entgegnete ein Swisscom-Sprecher laut HaZ, es gebe «keinen Anlass, die Rahmenbedingungen zu ändern».


Postmarkt: Gedämpfte Erwartungen
In Bezug auf die Liberalisierung des Postmarktes sagte ComCom-Chef Furrer, der gleichzeitig auch dem Postregulator Postreg vorsteht, es sei nicht mit drastischen Preissenkungen zu rechnen. «Es wäre illusorisch zu glauben, dass die A-Post-Briefe am Ende des Monopols auf 90 Rappen sinken». Selbst bei einer kompletten Liberalisierung würden sich die Marktanteile nicht wesentlich verschieben. Mögliche Konkurrenten der Post seien in erster Linie um Geschäftskunden bemüht, deshalb profitierten vor allem die Unternehmen von sinkenden Preisen und grösserer Auswahl. (awp/mc/ps)

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