Commerzbank-Chef: 2010 Jahr des Umschwungs

Zum Jahresauftakt hatte die unter der Dresdner-Übernahme ächzende Commerzbank erstmals seit zwei Jahren in einem Quartal wieder schwarze Zahlen geschrieben. «Auch das zweite Quartal ist bisher gut gelaufen», sagte Blessing vor den Aktionären. «Wir werden jetzt aber nicht übermütig, sondern bleiben vorsichtig.» Es gebe trotzdem «genügend Grund für einen verhaltenen Optimismus». Im Kerngeschäft – wozu Mittelstands- und Privatkunden sowie Osteuropa zählen – werde die zweitgrösste deutsche Bank im laufenden Jahr auf jeden Fall wieder profitabel sein.


«Spätestens 2011» wieder schwarze Zahlen  
Die Prognose für das Gesamtjahr 2010 will das Management erst zur Vorlage der Halbjahreszahlen anpassen. Am Mittwoch bekräftigte Blessing: «Einen Gewinn auf Konzernebene im Gesamtjahr 2010 werden wir aus heutiger Sicht nur schaffen, wenn Konjunktur und Finanzmärkte mitspielen.» Spätestens 2011 werde die Gesamtbank wieder schwarze Zahlen schreiben.


Staatshilfe von 18,2 Milliarden Euro
Die Rückzahlung der Stillen Einlage des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung plant Blessing nach wie vor spätestens ab 2012. Vorsorglich will sich die Commerzbank auf der Hauptversammlung von ihren Aktionären die Ermächtigung zur Erhöhung ihres Grundkapitals einholen. Ein vollständiger oder teilweiser Ausstieg des SoFFin soll nach den Worten von Blessing in möglichst wenigen Einzelschritten vorgenommen werden. «Konkrete Umsetzungspläne haben wir dazu aber derzeit noch nicht.» Der Bund stützt die Commerzbank über den Bankenrettungsfonds mit 18,2 Milliarden Euro Kapital – auch um die Dresdner-Übername abzusichern. Im Gegenzug wurde der Staat mit 25 Prozent plus einer Aktie grösster Einzelaktionär der Commerzbank AG. (awp/mc/ps/13)

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