Dies teilte die Commerzbank am Montag überraschend mit. Die endgültigen Zahlen will die Commerzbank wie geplant an diesem Donnerstag vorlegen. Operativ erzielte die zweitgrösste deutsche Bank allerdings überraschend einen Gewinn von 120 Millionen Euro. Die Commerzbank profitierte dabei unter anderem von einer Kurserholung bei zuletzt als eher wertlos eingestuften Wertpapiere. Von dpa-AFX befragte Experten hatten hier mit einem Minus gerechnet. Die Aktie beendete den Handel unter Schwankungen 1,27 Prozent höher bei 7,19 Euro im späten Handel kurz positiv, gab die Gewinne dann aber wieder ab. Ein Händler bezeichnete die Daten als «gemischt». Der operative Gewinn sei «viel besser» ausgefallen als erwartet, der Nettogewinn habe hingegen enttäuscht.
Rote Zahlen auch im Gesamtjahr
Für das Gesamtjahr rechnet die Commerzbank nun sowohl im Konzern als auch in der AG mit einem negativen Ergebnis. In diesem Fall muss das Institut keine Zinsen für die vom Staat beigesteuerte Stille Einlage in Höhe von 16,4 Milliarden Euro bezahlen. Allerdings gehen auch viele Privatanleger leer aus. Für die überwiegend von Privatinvestoren gehaltenen Genussscheine seien keine Kuponzahlungen für das Jahr 2009 zu erwarten, hiess es. In den Vereinbarungen für die Stille Einlage im vergangenen Jahr war bereits vereinbart worden, dass die Commerzbank für 2008 und 2009 keine Dividende zahlen wird.
Mttelfristige Ziele bekräftigt
An den mittelfristigen Zielen hält die Commerzbank unterdessen fest. Danach will der Commerzbank-Chef sein Institut spätestens 2011 wieder profitabel machen. Die Rückzahlung der stillen Einlage ist «unter normalen Marktbedingungen» ab 2012 geplant. Commerzbank-Chef Martin Blessing hat zuletzt immer betont, die stille Einlage so schnell wie möglich zurückzahlen zu wollen. Die Commerzbank hatte sich vor gut einem Jahr mit der Übernahme der Dresdner Bank verhoben und musste von der Bundesregierung mit Kapital und Garantien gestützt werden. Diese konnte Blessing inzwischen zum Grossteil ungenutzt zurückgeben. (awp/mc/ps/28)