Bislang hatte das Institut für die nach der Dresdner-Übernahme deutlich geschrumpfte Investmentbank nur für 2012 einen operativen Gewinn von 800 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Allein im dritten Quartal 2009 machte die Sparte aber noch fast 100 Millionen Euro Verlust. Das Jahr 2010 habe etwa im Hinblick auf Anleiheemissionen gut begonnen, sagte Reuther nun. Zudem hofft der Vorstand, dass sich die Einsparungen aus der Zusammenlegung der Institute in den nächsten zwölf Monaten deutlich bemerkbar machen. Offen sei allerdings, welche Belastungen aus Kreditausfällen noch auf die Kapitalmarktabteilung zukämen. Finanzvorstand Eric Strutz hatte wiederholt gesagt, er gehe von einem Rückgang der Belastungen aus.
Pfandbrief-Pläne für USA
Neue Pläne hat Reuther für das US-Geschäft. Dort will der Commerzbank-Vorstand den Pfandbrief in Form eines in Dollar gehandelten «Covered Bonds» etablieren. «Wir wollen diesen Markt in den USA etablieren, schliesslich sind wir bei allen grösseren Transaktionen in Europa zuletzt die führende Bank gewesen», sagte er. Reuther hält den Markt für Covered Bonds in den USA für aufnahmefähig. «Eine erste Emission dürfte im zweiten Halbjahr anstehen», sagte er. Der deutsche Pfandbrief hatte sich in der Krise als Finanzierungsquelle für Firmen besser geschlagen als viele andere Rentenpapiere. Er ist für den Fall von Zahlungsproblemen des Schuldners mit Rechten an Immobilien und Grundstücken besichert und wird daher vor allem in unsicheren Zeiten von Anlegern geschätzt.
Zweiter Anlauf
Die Commerzbank-Tochter Eurohypo hatte vor der Finanzkrise versucht, den Pfandbrief in den USA salonfähig zu machen. 2007 habe man kurz vor dem Durchbruch gestanden, aber dann habe die Krise den Amerikanern das Interesse an dem für sie weitgehend neuen Produkt geraubt, sagte Reuther. (awp/mc/ps/06)