Commerzbank verdient wie erwartet weniger – Prognose für 2005 bestätigt

Von dpa-AFX befragte Experten hatten mit einem Gewinnrückgang auf 175 Millionen Euro gerechnet. Vor Steuern verdiente die Bank 291 (Prognose: 295) Millionen Euro nach 374 Millionen Euro im Vorjahr. Die Bank bestätigte zudem die Prognose für das laufende Jahr. Demnach soll eine Nachsteuerrendite von 8 Prozent erreicht werden.


Überraschung bei einzelnen Ertägen

Bei den einzelnen Erträgen überraschte die Commerzbank mit einem starken Ergebnis im Zins- und Provisionsgeschäft. Das Handelsergebnis fiel dagegen noch stärker als erwartet. Der Zinsüberschuss legte im zweiten Quartal von 806 Millionen auf 847 (Prognose: 786) Millionen Euro zu, während der Provisionsüberschuss von 557 Millionen auf 593 (Prognose: 575) Millionen Euro kletterte. Das Handelsergebnis fiel von 131 Millionen auf 11 Millionen Euro. Von dpa-AFX befragte Experten hatten mit einem Rückgang auf 122 Millionen Euro gerechnet.

Vorstandschef ist zuversichtlich

Commerzbank-Vorstandschef Klaus-Peter Müller ist aufgrund der guten Perspektiven in den einzelnen Segmenten zuversichtlich, im weiteren Verlauf an das Ergebnis im ersten Halbjahr anzuschließen. Das Ziel einer Nachsteuerrendite von mindestens acht Prozent sowie einer Aufwandsquote von unter 69 Prozent sei aus heutiger Sicht durchaus realistisch, sagte Müller.

Ergebnis durch Beteiligungsverkäufe begünstigt

Im ersten Halbjahr habe die Nachsteuerrendite 12,6 (Vorjahr: 10,5) Prozent betragen. Allerdings war vor allem das Ergebnis im ersten Quartal durch Beteiligungsverkäufe begünstigt. Früheren Aussagen zufolge entspricht eine Nachsteuerrendite von acht Prozent einem Überschuss von mindestens 750 (Vorjahr : 362) Millionen Euro.

Deutliche Fortschritte in der Mittelstandsbank
Bei den einzelnen Sparten konnte die Commerzbank vor allem in der neu formierten Mittelstandsbank deutliche Fortschritte verbuchen. Hier legte der Vorsteuergewinn bei stark anziehenden Erträgen von 37 Millionen Euro im Vorjahr auf 103 Millionen Euro steigern. In der Sparte Hypothekenbanken legte der Gewinn vor Steuern von 27 Millionen Euro auf 90 Millionen Euro zu. Im Bereich Privat- und Geschäftskunden stagnierte der Vorsteuergewinn mit 84 (Vorjahr: 81) Millionen Euro.


Gewinnrückgänge im Bereich International Corporate Banking

Gewinnrückgänge gab es in den Bereichen Asset Management und International Corporate Banking. Im Segment Corporates & Markets verbuchte die Bank einen Vorsteuerverlust von 55 Millionen Euro nach einem Minus von 38 Millionen Euro im Vorjahr. Die Commerzbank hatte die Investmentbanksparte im vergangenen Jahr wegen anhaltender Probleme deutlich zurechtgestutzt und im Mai die letzten eigenen Handelsaktivitäten in London geschlossen. Einige Experten hatten deshalb mit roten Zahlen in der Sparte Corporates & Markets gerechnet. (awp/mc/ab)
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