Comparis erwartet Krankenkassen-Prämien-Anstieg von 2,2 Prozent
Versicherte einzelner Kassen dürften gar mit einer Nullrunde rechnen, teilte comparis mit. Die Krankenkasse Assura habe die Beibehaltung des bisherigen Prämienniveaus angekündigt, und auch bei der Eidgenössischen Gesundheitskasse werde der durchschnittliche Tarifaufschlag minim ausfallen.
Prämienerhöhungen bis 4 % möglich
Bei den andern Kassen müssten die Versicherten nächstes Jahr tiefer in die Tasche greifen. Einzelne Kassen, die nicht namentlich genannt werden wollten, hätten Prämienerhöhungen von bis zu 4% und darüber in Aussicht gestellt, hiess es in der Mitteilung des Internetvergleichsdienstes.
Zweittiefste Erhöhung seit 1996
Laut comparis wäre eine durchschnittliche Prämienerhöhung um 2,2% die zweittiefste seit 1996, als das Krankenversicherungsgesetz eingeführt wurde. Den bisher kleinsten Aufschlag gab es mit einem Prozent im laufenden Jahr.
«Prämiensprünge» erwartet
Für die nächsten Jahre rechnet comparis allerdings wieder mit grösseren «Prämiensprüngen». Zum einen widerspiegle die prognostizierte Prämie für das nächste Jahr nicht den realen Kostenanstieg im Gesundheitswesen, der von den Krankenkassen auf 4 bis 5% geschätzt werde. Ausserdem zehrten die Krankenkassen von den Reserven. Seien diese aufgebraucht, würden grössere Prämienerhöhungen unvermeidlich, stellt comparis fest. Der Abbau der Reserven war vor zwei Jahren vom Bundesrat angeordnet worden.
Geheimniskrämerei umd Prämienerhöhungen
An der Umfrage von comparis nahmen 20 Krankenversicherer teil, bei denen 60% der Schweizer Bevölkerung versichert sind. Keine Auskunft erteilt hätten unter anderem Helsana, Groupe Mutuel und Swica. Die Geheimniskrämerei um die Prämienerhöhungen habe ein bisher nicht gekanntes Ausmass angenommen, wird der Krankenkassenexperte von comparis, Andreas Lüber, in der Mitteilung zitiert. Die Krankenkassen müssen bis Ende Juli ihre Prämientarife für das nächste Jahr beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) zur Genehmigung einreichen. (awp/mc/pg/27)