Comparis-Studie: Trotz höherer Zinsen verdienen Banken weniger

Das zeigt eine Analyse des Internet-Vergleichsdienstes Comparis. Untersucht hat Comparis die Entwicklung der Margen bei fünfjährigen Festhypotheken, dem beliebtesten Hypothekar-Modell in der Schweiz. Als Referenz zog Comparis den fünfjährigen Swapsatz bei und verglich diesen sowohl mit dem durchschnittlich publizierten Richtzins als auch mit dem günstigsten Zinsangebot in der Hypotheken-Börse von Comparis.


Margen sinken
Es habe sich ein eindeutiger Trend gezeigt, schreibt Comparis: Seit Anfang 2003 seien die Margen deutlich gesunken. Bei Angeboten zum Richtzins habe sich die Bruttomarge von 1,4 Prozentpunkten auf knapp 1 Prozentpunkt verringert. Als Grund für die Margenerosion sieht Comparis die Tatsache, dass die Banken nach den schlechten Börsenjahren zu Beginn des Jahrtausends die Hypothek als attraktives Geschäft und als Einstiegsprodukt für neue Kunden wiederentdeckt haben. Damit habe aber auch der Wettbewerb zugenommen.


Als Nettomarke der Banken verbleiben 0,25 Prozentpunkte
Noch deutlicher geschmolzen ist die Marge der Anbieter, wenn das günstigste Angebot berücksichtigt wird: Statt 1 Prozentpunkt vor fünf Jahren bleiben den Banken laut Comparis heute unter dem Strich gerade noch 0,4 Prozentpunkte als Bruttomarge. Zieht man von der Bruttomarge noch die Administrationskosten ab, so bleiben der Bank als Nettomarge rund 0,25 Prozentpunkte.


Umgerechnet auf eine durchschnittliche Hypothek von 375’000 CHF verdienen Anbieter rund 900 CHF pro Jahr, sofern ein Hypothekarnehmer mit guter Bonität verhandelt und sich für das günstigste Angebot entscheidet. Tut er das nicht, profitiert die Bank: Ihre Marge steigt auf rund 3’200 CHF pro Jahr. Für Comparis ist daher klar: «Wer zum Richtzins abschliesst, bezahlt in der Regel einen zu hohen Zins und überlässt der Bank eine relativ hohe Nettomarge». (awp/mc/pg)

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