Concordia und KPT schliessen sich zusammen

Damit entsteht der drittgrösste Schweizer Krankenversicherer. Ein Stellenabbau ist nicht vorgesehen.

Kooperation aus einer Position der Stärke
Die beiden Kassen werden aber weiter unter ihren bisherigen Namen auftreten, wie die Versicherer am Donnerstag mitteilten. Insgesamt wird die Concordia-KPT-Gruppe eine Million Versicherte – davon 850’000 in der obligatorischen Krankenversicherung – und ein Prämienvolumen von 3 Mrd CHF aufweisen. Mit dem Zusammenschluss wollen die Kassen auf die Entwicklungen im schweizerischen Gesundheitsmarkt reagieren, wie KPT-Chef und künftiger Concordia-KPT-Vizepräsident Roland Schaer vor den Medien sagte. Die Kooperation geschehe aus einer Position der Stärke heraus: «Es geht sowohl der KPT wie der Concordia sehr gut.»

Stellenabbau zur Zeit nicht geplant
«Für die Mitarbeitenden wird sich sehr wenig verändern», sagte Concordia-Chef Nikolai Dittli, der die Leitung der Holding und der beiden Versicherer übernehmen wird. Ein Stellenabbau sei nicht geplant. «Im Allgemeinen» würden die Mitarbeitenden an ihren heutigen Standorten verbleiben. Auch das Aussenstellennetz soll erhalten bleiben. Beide Krankenkassen ergänzten sich, betonte Schaer: Die KPT sei in städtischen Gebieten stärker, die Concordia eher im Ländlichen. Während die Concordia in der Zentralschweiz, im Kanton Zürich, der Ostschweiz und in Liechtenstein stark ist, liegen die Schwerpunkte der KPT in den Kantonen Bern, Zürich, Waadt und Tessin.

Holdingsitz in Luzern
Die Luzerner Concordia ist mit heute rund 650’000 Versicherten der deutlich grössere Partner. Die Berner KPT wies 2005 rund 345’000 Versicherte auf. An der Concordia-KPT-Holding wird der Verein Concordia zu 60% und die Genossenschaft KPT zu 40% beteiligt sein. Der Sitz der neuen Holding wird in Luzern sein, die Sitze von Concordia und KPT werden dagegen in Luzern respektive Bern verbleiben. Unter das Holdingdach wird auch die Convia-Lebensversicherung der Concordia eingebracht. Die von der Concordia einzubringenden Stärken sehen die Partner vor allem beim Leistungsmanagement und in ihrer Erfahrung mit «Managed Care-Modellen». Dagegen soll die als innovativ geltende KPT ihre Stärken im Internet-Bereich mit «E-Insurance» und «E-Health» einbringen.

Unterschiedliche Märkte
Dass sich die beiden neu in einer Gruppe zusammengefassten Unternehmen gegenseitig Kunden abjagen könnten, sehen die künftigen Partner nicht als Gefahr: «Wir sind in unterschiedlichen Märkten tätig», betonte Dittli. Für die kommende Prämienrunde erwartet er für beide Kassen «unterdurchschnittliche Prämienerhöhungen». Beide Krankenkassen haben bereits eine lange Geschichte: Die Concordia war 1914 aus dem Krankenkassenverband des Schweizerischen Katholischen Volksvereins hervorgegangen. Die KPT war 1890 als «Krankenkasse des Vereins Schweizerischer Eisenbahnangestellter» gegründet worden.


(awp/mc/hfu)

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