Unter anderem wegen Belastungen aus geplanten Restrukturierungsmassnahmen werde das für dieses Jahr angepeilte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von 40 Millionen Euro voraussichtlich nicht erreicht, teilte das im TecDAX notierte Unternehmen am Mittwoch in Hamburg mit. Stattdessen dürfte ein operativer Verlust von 150 bis 200 Millionen Euro anfallen. Auch der zunächst geplante Umsatz von rund einer Milliarde Euro ist voraussichtlich ausser Reichweite.
Änderungen in der Bewertungsmethodik
Neben den Restrukturierungskosten begründete Conergy das schwache Abschneiden auch mit Änderungen in der Bewertungsmethodik für Grossprojekte und mit der Anpassung der Wertansätze einzelner Aktiva. Conergy hatte Ende Oktober bereits eine Gewinnwarnung ausgegeben. Derzeit prüft die Deutsche Prüfstelle für Rechnungsstellung den Jahresabschluss für das vergangene Jahr und den Abschluss für die erste Hälfte 2007. Auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ermittelt, ob Conergy die Öffentlichkeit rechtzeitig über die finanzielle Lage des Unternehmens informiert hat.
Umbau und Stellenabbau
Um die Probleme in den Griff zu bekommen, will Conergy nun kräftig umbauen und mehrere hundert Stellen streichen. So will sich das Unternehmen künftig aufs Solargeschäft konzentrieren und sich von Randaktivitäten wie dem Biomasse- und Solarthermiegeschäft trennen. Geplant ist ein Verkauf, betroffen sind rund 100 Mitarbeiter. Durch weitere Einsparungen sollen nochmals 400 Stellen wegfallen.
Holdingsstruktur ab dem 1. Januar
Darüber hinaus soll ab dem 1. Januar eine Holdingsstruktur mit drei eigenständig operierenden Sparten geschaffen werden. Die Holding werde sich auf wenige zentrale Funktionen beschränken und von einem dreiköpfigen Vorstand mit Dieter Ammer an der Spitze, Pepyn Dinandt für das operative Geschäft und Jörg Spiekerkötter für die Finanzen geleitet, hiess es. (awp/mc/ab)