Wennemer will seinen Sparkurs fortsetzen. «Die Verlagerung in Billiglohnländer wird weitergehen», kündigte der Conti-Chef an. «Im ersten Schritt war es nur die lohnintensive Produktion. In den nächsten zehn Jahren wird es auch den Entwicklungsbereich betreffen.» Dabei gehe es nicht nur darum, die Kosten zu senken. Es zeichne sich ab, dass in Deutschland aus demographischen Gründen nicht genug Ingenieure ausgebildet werden. «Ist der Mangel erst einmal da, ist es zum Reagieren zu spät», konstatierte der Conti-Chef.
Grundlagenforschung
In Deutschland bleiben sollen die Grundlagenforschung, Teile der Entwicklung «und der ständige Kontakt mit den Kunden sowie kapitalintensive Produktion», sagte Wennemer. «Lohnintensive Fertigung hier zu halten, ist praktisch unmöglich.»
Weitere Konsolidierung erwartet
Der Conti-Chef erwartet eine weitere Konsolidierung der Reifenbranche, zeigte sich aber wenig interessiert, sich daran aktiv zu beteiligen. «Während Übernahmen in Europa wie z.B. Semperit oder Uniroyal gut geklappt haben, laborieren wir an unserer US-Akquisition nach zwanzig Jahren immer noch herum.»
Weitere Massnahmen
«Uns ist es im ersten Quartal nicht gelungen, unseren Plan im US-Reifengeschäft zu übertreffen. Das heisst, wir haben nichts in der Hinterhand, wenn in den kommenden Quartalen etwas schief laufen sollte», sagte Wennemer. «Wir brauchen weitere Massnahmen, um unser Ziel eines Break-even im vierten Quartal zu erreichen. Das wird sehr, sehr schwierig werden.» (awp/mc/gh)