Dies sagte ein namentlich nicht genannter Conti-Manager der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (FAZ/Donnerstagausgabe).Wie die Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Mittwoch aus Branchenkreisen erfahren hatte, will Conti rund elf Milliarden Euro für Siemens VDO bieten, bliebe damit aber hinter dem von TRW erwarteten Gebot zurück.
TRW, VDO und Conti könnten grösster Autozulieferer der Welt werden
Laut «FTD» (Donnerstag) will TRW zwölf Milliarden Euro bieten, nach Informationen des «Handelsblatt» (Donnerstag) könnte das Gebot auch noch höher ausfallen. Der Siemens-Aufsichtsrat wird sich den Kreisen zufolge am kommenden Mittwoch mit dem Thema befassen, verbindliche Gebote werden Presseberichten zufolge bis Ende dieser Woche erwartet. TRW würde bei einem Zusammengehen mit VDO nur geringe Synergien erzielen können, sagte der Conti-Manager der FAZ. Er halte es daher für möglich, dass Blackstone langfristig ein noch grösseres Ziel vor Augen habe und aus TRW, VDO und Conti den grössten Autozulieferer der Welt vor Bosch schmieden wolle.
Zerschlagung würde Gewinn bringen
Rechnen würde sich eine Conti-Übernahme für Blackstone aber nur, wenn das Unternehmen anschliessend zerschlagen würde, schreibt das Blatt weiter. So könnte das Conti-Reifengeschäft an chinesische Investoren verkauft und die Tochter Conti-Tech an den Finanzinvestor Carlyle abgegeben werden. Carlyle hatte Conti bereits im März bei der Goodyear-Sparte Engineered Products überboten, mit der Conti-Chef Manfred Wennemer seinen Bereich ContiTech stärken wollte.
Conti aus Sicht der Arbeitnehmervertreter eher erwünscht
Die «Süddeutsche Zeitung» (Donnerstag) berichtet dagegen, ein Verkauf von VDO an TRW sei auch bei einem höheren Gebot unwahrscheinlich. Die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat würden aus Angst vor einem massiven Arbeitsplatzabbau unter Blackstone-Führung im Zweifel Conti als Käufer befürworten, berichtet das Blatt unter Berufung auf Münchener Konzernkreise. Bevorzugte Variante der Arbeitnehmervertreter im Siemens-Aufsichtsrat sei weiter ein VDO-Börsengang. Siemens will bis Ende September mehr als 25 Prozent der Autozuliefertochter an die Börse bringen, dabei aber an der industriellen Führung festhalten. Der Konzern hatte trotz des vor allem von Conti geäusserten Interesses wiederholt betont, dass dies weiter die bevorzugte Option sei.
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