Conti-Offerte von Schaeffler stösst auf grosses Interesse

Nach der Vereinbarung mit der Continental-Führung wird Schaeffler einen Anteil von 49,99 Prozent behalten und den Rest an institutionelle Investoren abgeben. Conti und Schaeffler hatten sich Ende August nach intensiven Gesprächen auf ein Gesamtpaket zum Engagement des Familienunternehmens bei dem DAX-Konzern geeinigt. Die Einigung sah zudem eine Anhebung der Offerte auf 75 Euro pro Aktie vor.


Michelin-Chef interessiert an Conti-Reifensparte
Der weltgrösste Reifenhersteller Michelin hat nach einem Bericht der «WirtschaftsWoche» Interesse an der Reifensparte von Continental . Sollte sich im Zuge der Schaeffler-Übernahme die Gelegenheit zum Kauf bieten, «würden wir sie mit grosser Aufmerksamkeit prüfen, auch wenn es kartellrechtliche Probleme geben könnte», sagte Michelin-Chef Michel Rollier dem Wirtschaftsmagazin. Nach einem wochenlangen Übernahmepoker hat das Familienunternehmen aus Herzogenaurach mehr als 48 Prozent der Aktien des wesentlich grösseren DAX-Konzerns Conti übernommen. Schaeffler hatte aber zugesagt, den Zulieferer-Konzern in Hannover nicht zu zerschlagen.


Ausbau in Schwellenländern
Der französische Reifenhersteller, der in diesem Jahr bereits zwei Gewinnwarnungen veröffentlichen musste und dessen Aktienkurs seit Jahresbeginn um 40 Prozent fiel, will zudem seine Aktivitäten in den Schwellenländern ausbauen. «Das haben wir in der Vergangenheit nicht schnell genug gemacht», sagte Rollier. In Südamerika mit seiner explodierenden Nachfrage nach Reifen sei Michelin schwächer vertreten als der Wettbewerb. Stärkere Automatisierung der Produktion, Reduzierung der Belegschaft und Zusammenlegung von Werken seien weitere Schritte, mit denen Rollier das Unternehmen fit für die Zukunft machen will. «Wir haben keine andere Wahl: Wenn die Personalkosten in Frankreich oder Deutschland zehnmal so hoch sind wie anderswo, müssen wir das durch höhere Produktivität kompensieren.» (awp/mc/ps/20)

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