Dies sagte der neue Chef der Pkw-Reifensparte Nikolai Setzer dem «Handelsblatt» vom Montag. Das Volumen des Reifenmarkts vor der Krise werde mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht vor 2013 wieder erreicht. Die eingebrochene Nachfrage nach neuen Autos hatte auch Conti sein Geschäft mit Pkw-Reifen verhagelt. Nur langsam bessert sich die Situation. «In den USA sehen wir im zweiten Halbjahr 2009 eine Trendwende, mit etwas Glück steht am Ende ein Minus von 30 Prozent. In Europa schaffen wir vielleicht noch minus 20 Prozent», sagte Setzer. Im ersten Halbjahr war der US-Markt um fast die Hälfte eingebrochen, der europäische Markt war um gut ein Drittel geschrumpft. Bergab geht es dagegen im Osten. «In Russland sind die Schwierigkeiten derzeit am grössten.»
Harte Einschnitte
Conti hatte mit harten Einschnitten auf die Krise reagiert. Die Hannoveraner schlossen ihr französisches Reifenwerk, was zu einem Proteststurm führte. Weitere Fabriken seien derzeit aber nicht bedroht. Setzer geht aktuell davon aus, «keine weiteren Massnahmen durchführen zu müssen». Der neue Konzernchef Elmar Degenhart hatte jüngst klargemacht, dass er an der Reifensparte festhalten will. Das einst wichtigste Standbein galt als Verkaufskandidat, um die hohe Schuldenlast zu senken. Conti hatte sich mit der Übernahme der Siemens-Elektroniktochter VDO verhoben. Erschwerend kam die Übernahmeschlacht mit dem fränkischen Familienunternehmen Schaeffler hinzu. Die Reifensparte gehörte in all der Zeit zu den wenigen Gewinnbringern. (awp/mc/ps/09)