Die Zusammenarbeit sei «im höchsten Masse konstruktiv». Das Aktionärstreffen bei der Conti findet am Mittwoch in Hannover statt. Das «Handelsblatt» hatte berichtet, zwischen Conti und Schaeffler zeichne sich ein neuer Machtkampf um die Führung der geplanten gemeinsamen Dachgesellschaft ab. Die meisten der Conti-Gläubigerbanken wollten Schaeffler-Geschäftsführer Jürgen Geissinger als Vorsitzenden der Holding verhindern. Sie setzten stattdessen auf Conti-Chef Elmar Degenhart und Conti-Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle als Führungsduo eines möglichen integrierten Konzerns.
Darstellung nicht nachvollziehbar
Geissinger, Degenhart und Reitzle erklärten, sie könnten die Darstellung in keiner Weise nachvollziehen. «Gemeinsam richten wir unsere Aufmerksamkeit voll darauf, die Weichen für eine mögliche Kombination unserer operativen Geschäfte nach 2010 zu stellen.» Die Konzerne arbeiten unter anderem bereits im Einkauf zusammen. Conti ist stark bei Elektronik, Schaeffler bei Mechanik. Das Familienunternehmen aus Herzogenaurach hält direkt und indirekt 75 Prozent an Conti. Auch Schaeffler ist hoch verschuldet.
Monatelanger Machtkampf
Beide Unternehmen hatten sich im vergangenen Jahr einen monatelangen Machtkampf geliefert, den sie schliesslich mit einem grundlegenden Umbau der Conti-Spitze beendet hatten. Continental war im vergangenen Jahr voll von der Krise in der Automobilindustrie erwischt worden und hatte tiefrote Zahlen geschrieben. 2010 strebt der Konzern nun die Wende an. Anfang des Jahres hatte Conti durch eine Kapitalerhöhung rund 1,1 Milliarden Euro eingenommen. (awp/mc/ps/22)