Das zuständige US-Justizministerium hatte sich zuletzt nur noch an der starken Stellung von Continental am Flughafen Newark nahe New York gestört. Nachdem die Gesellschaft aber einen kleinen Teil ihrer Start- und Landerechte an den Rivalen Southwest abgetreten hatte, stellten die Beamten ihre Untersuchungen ein. «Das ist eine faire Lösung», sagte Continental-Chef Jeff Smisek am Freitag.
Grösste Airline der Welt
United und Continental werden unter dem Dach der United Continental Holdings zusammenrücken und bilden dann die grösste Airline der Welt nach Zahl der Passagiere. Diesen Titel hat bislang die benachbarte Delta Air Lines inne. Der Anfang Mai angekündigte Zusammenschluss schafft einen Giganten, der im Jahr mehr als 144 Millionen Passagiere zu 370 Zielen in 59 Ländern bringt. Das Streckennetz der beiden Fluggesellschaften ergänzt sich fast perfekt: United ist vor allem auf den Routen nach Asien-Pazifik stark, Continental auf den Strecken nach Europa und Lateinamerika. Die zwei Airlines sind bereits über das Luftfahrt-Bündnis Star Alliance miteinander verflochten, dem auch die Deutsche Lufthansa angehört.
Zweiter Anlauf
Vor zwei Jahren hatten sie schon einmal versucht, zusammenzugehen, der Deal scheiterte aber in letzter Minute. Nun haben beide Unternehmen einen drei Milliarden Dollar schweren Aktientausch vereinbart. Der muss allerdings noch von den Aktionären auf extra einberufenen Hauptversammlungen abgesegnet werden – die letzte Hürde, die Continental und United zu nehmen haben. Die Treffen sind für den 17. September angesetzt. In der Branche herrschen Sparzwänge und ein starker Konsolidierungsdruck. In der Wirtschaftskrise waren die Fluggäste ausgeblieben, nun lasten die steigenden Treibstoffpreise auf den Unternehmen. Viele Airlines schreiben immer noch Verluste, Continental und United hatten zuletzt aber die Wende geschafft, was den «Zusammenschluss unter Gleichen» erleichtert. (awp/mc/ps/02)