Continental verdoppelt Dividende und strebt 2007 weiteres Wachstum an

Der operative Gewinn sei von 1,507 auf 1,601 Milliarden Euro gestiegen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Frankfurt mit. Von dpa-AFX befragte Analysten hatten mit 1,610 Milliarden Euro gerechnet. Die Dividende will das Unternehmen gegenüber dem Vorjahr auf zwei Euro je Aktie verdoppeln.


Umsatz blieb hinter den Erwartungen


Der Umsatz stieg von 13,837 Milliarden Euro im Vorjahr auf 14,887 Milliarden Euro und blieb damit ebenfalls hinter den Erwartungen von 14,971 Milliarden Euro zurück. Unterm Strich stieg das Ergebnis um 5,6 Prozent auf 981,9 Millionen Eur. Die Analysten hatten hier mit 993 Millionen Euro gerechnet. 2007 will Conti organisch um mindestens fünf Prozent wachsen und sein operatives Ergebnis weiter verbessern.

Continental werde 2007 erneut draufsatteln


«Die Continental wird 2007 erneut draufsatteln», sagte Konzernchef Manfred Wennemer. «Wir gehen dabei von einer insgesamt stabilen Automobilkonjunktur aus sowie von einer Stabilisierung der Rohstoffpreise auf hohem Niveau.» Die höheren Rohstoffpreise für Öl und Naturkautschuk hätten 2006 zu Zusatzkosten von 316 Millionen Euro geführt. Die Zusatzkosten lagen damit höher als die vom Unternehmen zuletzt angekündigten knapp 300 Millionen Euro.

Durch Zukäufe wachsen


Auch 2007 will Conti weiter durch Zukäufe wachsen. Wie im vergangenen Jahr würden Akquisitionen auch in Zukunft ganz oben auf der Tagesordnung stehen, sagte Wennemer. «Wir werden aber nicht kaufen des Kaufens willen, sondern nur wenn es zur Strategie passt – und wir werden keine Mondpreise zahlen.» Interesse habe Conti dabei insbesondere an der Siemens -Autozuliefersparte VDO. Conti sehe in einem Zusammengehen einen grossen Vorteil sowohl für das eigenen Unternehmen als auch für VDO. Die Entscheidung liege aber bei Siemens.

EBIT im Autoelektronikgeschäft verbessert


Im vergangenen Jahr hat Conti rund 800 Millionen Euro für Firmenzukäufe aufgewendet, davon 756,7 Millionen für die Übernahme der Autoelektroniksparte von Motorola im Sommer. Durch die Motorola-Integration hat sich die Umsatzrendite von 10,9 Prozent im Vorjahr auf 10,8 Prozent leicht verschlechtert. Bereinigt um die Motorola-Sparte hätte sie aber bei 11,8 Prozent gelegen, sagte Finanzvorstand Alan Hippe. Belastend hätten sich daneben die Produktionskürzungen in den USA ausgewirkt. In der umsatzstärksten Sparte Automotive Systems kletterten die Erlöse um 14,6 Prozent auf 5,994 Milliarden Euro. Das Autoelektronikgeschäft von Motorola habe hierzu 528,4 Millionen Euro beigesteuert. Das operative Ergebnis des Bereichs verschlechterte sich um 6,6 Prozent auf 532,2 Millionen Euro. Bereinigt um Konsoliderungskreisveränderungen und Sondereffekte sei das EBIT aber um 6,8 Prozent auf 639,2 Millionen verbessert.

Umsatz im Reifen-Geschäft gesteigert


Im Reifen-Geschäft steigerte Conti den Umsatz um 5,6 Prozent auf 4,694 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis ging dagegen von 669 auf 650,9 Millioen Euro zurück. Auch um Konsoliderungskreisveränderungen und Sondereffekte bereinigt liege das EBIT mit 654,8 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert. Grund seien vor allem die höheren Rohstoffkosten, die Conti nicht im erforderlichen Masse über Preiserhöhungen an seine Kunden weitergeben konnte, sagte Wennemer.

Umsatzrückgang im Bereich ContiTec


Der Bereich ContiTec verzeichnete einen Umsatzrückgang um 0,9 Prozent auf 2,868 Milliarden Euro. Grund sei vor allem der Wegfall des Geschäftsbereichs Stankiewicz in Höhe von 201,5 Millionen Euro. Das EBIT des Bereichs wurde von 160,4 auf 318,6 Millionen Euro fast verdoppelt. Hierbei habe sich vor allem die Integration der 2004 übernommenen Phoenix AG ausgezahlt, sagte ContiTec-Chef Gerhard Lerch.

Kooperation mit Reifenhersteller Matador ausbauen


Ausbauen will Conti 2007 seine Kooperation mit dem slowakischen Reifenhersteller Matador. Die bestehende Zusammenarbeit bei Nutzfahrzeug-Reifen solle auch auf Pkw-Reifen ausgebaut werden. «Das ist sowohl wegen der Produktionskapazitäten an einem Niedrigkostenstandort interessant, als auch auf Grund der Marktperspektiven in Osteuropa», sagte Vorstandsmitglied Hans-Joachim Nikolin. Mit einer Entscheidung über den Ausbau der Kooperation sei im ersten Halbjahr zu rechnen. Auch in Russland sei Conti nach dem Aussetzen der Gespräche mit Amte-Vredestein weiter auf Partnersuche. Mit der Firma Tatneft sei bereits eine Zusammenarbeit vereinbart worden. (awp/mc/ab)
Exit mobile version