Converium: Scor bekräftig Kaufwille – Angebot am Donnerstag

Scor nutzte am Mittwoch die Präsentation des Jahresabschlusses dazu, die Vorteile eines Zusammenschlusses mit Converium hervorzustreichen und ihren Übernahmewillen für den Milliarden-Franken-Deal zu bekräftigen. Bei Converium stösst Scor aber weiterhin auf taube Ohren.


Converium will alleine bleiben
Converium hat in der Vergangenheit wiederholt betont, dass sie lieber alleine bleiben würde als sich mit Scor zusammenzuschliessen. Converium könne unter den gegebenen Bedingungen unabhängig mehr Wert kreieren als mit einem Zusammenschluss mit der französischen Gesellschaft, sagte Konzernsprecher Beat Werder der Nachrichtenagentur SDA.


Scor: «Strategisch einzigartige Chance»
Scor-Chef Denis Kessler beteuerte in Paris, dass ein Zusammengehen der beiden Rückversicherungsgesellschaften die ’strategisch einzigartige Chance für die Gründung des weltweit fünftgrössten Mehrbranchen-Rückversicherers› darstelle. Der Zusammenschluss stehe auf einem starken industriellen, wirtschaftlichen und finanziellen Fundament. Scor erwirtschaftete 2006 Prämien in der Höhe von 2,935 Mrd EUR (4,779 Mrd CHF). Die Prämien der Converium belaufen sich auf 1,981 Mrd USD (2,415 Mrd CHF).


Eigenkapitalrendite von 13 % erwartet
Scor geht davon aus, dass mit Converium eine Eigenkapitalrendite von rund 13% erwirtschaftet werden könne. Das Synergiepotenzial wird nach wie vor bei 65 Mio EUR (bis 2010) gesehen. Converium aber könne die Renditeziele ohne Scor übertreffen, sagte Werder.


«Preis zu tief angesetzt»
Scor hatte Mitte Februar angekündigt, je Converium-Aktie einen Preis von 4 CHF in bar sowie den Wert einer halben Scor-Aktie zu bieten. Die Franzosen wollen mindestens 50,01% der Converium kaufen. Bis jetzt hält Scor 32,9%. Den Grossteil der Beteiligung kaufte Scor dem Schwyzer Financier Martin Ebner ab, der über Aktien und Optionen gut 20% an Converium gehalten hatte. Weitere 5% besitzt der US-Fonds Dodge & Cox. «Die französische Offerte ist für uns inakzeptabel, weil sie den Wert von Converium zu tief ansetzt», sagte Converium-Konzernchefin Inga Beale zum vorgelegten Übernahmepreis.&


Converium sucht nach Alternativen
Obwohl Converium den Alleingang bevorzugt, zwingt die aktuelle Situation den Rückversicherer zur Suche nach einem Retter in der Not. Converium prüfe alle Optionen, sagte Werder. Auf der Suche nach einem alternativen Partner ist Converium aber noch nicht weiter gekommen: Converium sei im Gespräch, es liege aber zum jetzigen Zeitpunkt kein Angebot vor.


Scor dagegen will ‹dieses Vorhaben mit Entschlossenheit und Offenheit› verfolgen, wie Kessler betonte. Ein formelles Angebot soll am Donnerstag erfolgen. (awp/mc/pg)

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