Coop geht Händlerallianz mit europäischen Grossverteilern ein

Dies meldete die «Financial Times» unter Berufung auf eine Einladung zu einer Medienkonferenz, die am Donnerstag in Brüssel stattfinden wird. Demnach wollen sich neben Coop und Rewe auch die italienische Handelsgruppe Conad und der französische Einzelhändler Leclerc an dem Verbund beteiligen.


Coop will Druck auf Lieferanten erhöhen
Coop-Sprecher Felix Wehrle wollte am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur SDA lediglich bestätigen, dass Coop mit «anderen grossen Europäern» zusammenarbeiten wolle. Er verwies für Details auf die Medienkonferenz. «Mit einer Händlerallianz können wir die Interessen der Konsumenten an tieferen Preisen bedienen», sagte Wehrle. Gemeinsam mit anderen Einkaufsketten könne der Druck auf die Lieferanten erhöht werden.


Migros setzt auf Direktimporte
Migros, als grösste Konkurrentin von Coop in der Schweiz, verfolgt eine andere Strategie zur Preissenkung. Der Detailhandelskonzern importiert seit Ende des vergangenen Jahres Kinder-Milchschnitten und Philadelphia-Käse direkt aus Deutschland. Weil Migros den Zwischenhändler ausschaltet, kann sie billiger einkaufen.


Migros auf juristischem Glatteis
Migros begibt sich damit aber auf juristisches Glatteis: Der Einkauf patentgeschützer Produkte im Ausland – so genannte Parallelimporte – ist in der Schweiz nicht erlaubt. Im Dezember stoppte der deutsche Lieferant die Lieferung der Ferrero- Milchschnitten kurzum, worauf die Migros ihrerseits auf einen anderen Hersteller umstellte. Migros hat bei der Eidg. Wettbewerbskommission (Weko) Anzeige wegen marktbeherrschender Stellung der Generalunternehmer eingereicht. Die Weko wird ihre Voruntersuchung dazu voraussichtlich im Frühling abschliessen. (awp/mc/pg)

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