Coop-Hauptsitz wird zum Kraftwerk

In der Zwischenzeit ist der Schritt von der Vision zum Programm vollzogen, wie die Nummer 2 im Schweizer Detailhandel in einer Mitteilung vom Montag schreibt. Es wurde ein Massnahmenpaket verabschiedet, dass bis 2023 den von Coop benötigten Energiebedarf um fast 20 % und den verursachten CO2-Ausstoss um über 50 % gegenüber 2008 reduziert. Was sich an CO2-Ausstoss nicht vermeiden lässt, wird mit hochwertigen Projekten kompensiert.


Einsatzmöglichkeiten von erneuerbarer Energie untersucht
Es geht also darum, dass Coop so wenig Energie wie möglich verbraucht, die benötigte Energie möglichst effizient einsetzt und vorwiegend erneuerbare bzw. CO2-arme Energieträger nutzt. So wurde das ganze Unternehmen auf Potentiale für den Einsatz von erneuerbaren Energien in den Bereichen Wärme, Strom und Treibstoff durchleuchtet. Die Analyse hat gezeigt, dass Coop den Anteil erneuerbarer Energien bis 2023 auf 80 % steigern kann. Das heisst: das Verhältnis erneuerbare/nicht erneuerbare Energien wird von 20/80 auf 80/20 schlicht umgedreht. Diese Umstellung macht mit 60 % den Löwenanteil an der gesamten CO2-Reduktion bis 2023 aus. Auch am Hauptsitz von Coop an der Thiersteinerallee in Basel wird das Potential für die Nutzung erneuerbarer Energien untersucht und genutzt ? der Coop-Hauptsitz wird zum Kraftwerk.


Photovoltaik-Anlage  
Die Region Basel ist klimatisch privilegiert: als wärmste Region nördlich der Alpen hat sie statistisch gesehen mehr Sonnenstunden im Jahr als das Tessin. Um dieses Sonnenpotential zu nutzen, soll auf einem Gebäude am Coop-Hauptsitz eine 354m2 grosse Photovoltaik-Anlage errichtet werden. Ein entsprechendes Baugesuch wurde beim Bauinspektorat der Stadt Basel eingereicht. Die geplante Anlage wird rund 62’000 kWh Strom pro Jahr produzieren, was dem durchschnittlichen Stromverbrauch von 12 bis 20 Schweizer Haushalten entspricht. Wie heisst es so schön im Sprichwort: Selbst ein Weg von tausend Meilen beginnt mit einem Schritt.


Vertikale Windanlage  
Wer zu Fuss zum Coop-Hauptsitz geht, verspürt, dass der Wind oft stark bläst. Aus diesem Grund führen Spezialisten derzeit Windmessungen durch um das Potential für eine so genannte vertikale Windanlage (d.h. die Rotorachse ist vertikal ausgerichtet) auf dem Hochhaus am Coop-Hauptsitz zu bestimmen. Die kompakte Bauweise von vertikalen Windanlagen macht den Einsatz auf Gebäuden und die Nutzung von Wind aus allen Himmelsrichtungen möglich. Zudem sind solche Anlagen sehr leise und werfen nur gering Schatten. Eine mögliche vertikale Windanlage auf dem Coop-Hochhaus hätte einen Rotordurchmesser von 5m und eine Höhe von 5m. Eine solche Anlage würde rund 10’000 kWh Strom pro Jahr produzieren, was dem durchschnittlichen Stromverbrauch von 2 bis 3 Schweizer Haushalten entspricht. (coop/mc/ps)

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