Bald wieder in den Läden erhältlich sein sollen auch die Eigenmarkenprodukte von US-Langkornreis, wie Coop am Freitag mitteilte. Das Labor des Detaillisten teste diese Produkte rund um die Uhr, sagte Coop-Sprecher Felix Wehrle. Die offizielle Referenzmethode habe man erst vor wenigen Tagen erhalten.
Analyseresultate liegen am Montag vor
Am kommenden Montag sollen die Analyseresultate vorliegen. Die Produkte können dann wieder zum Verkauf freigegen werden. Coop beabsichtige, nur einwandfreie und geprüfte Produkte feilzuhalten, sagte Wehrle.
Vorsorglicher Verkaufsstop für US-Langkornreis
Coop hatte nach Meldungen aus dem Ausland einen vorsorglichen Verkaufsstopp für US-Langkornreis verfügt. Der Grossverteiler Migros tat es ihm gleich, als er in einem Lager Spuren des Gentech- Reises LL 601 aus den USA entdeckt hatte. Coop und Migros beziehen den Reis vom gleichen Lieferanten.
Migros: Noch keine Entscheidung über Aufhebung
Noch nicht über die Aufhebung des Verkaufsstopps entschieden hat Migros. Sie blockierte nach der Entdeckung der Verunreinigung den Reis in den betroffenen Silos und nahm sechs Produkte aus den Läden. «Wir haben die Zahl der Tests stark erhöht», sagte Sprecherin Monica Glisenti. Zurzeit lägen aber noch nicht alle Ergebnisse vor.
Denner und Aldi: Kein Verkaufsstop
Die Discounter Denner und Aldi hatten auf einen Verkaufsstopp verzichtet. Der Lieferant beziehe seit zwei Jahren nicht mehr Reis aus den USA, hatte Denner-Sprecherin Eva Maria Bauder vor wenigen Tagen auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA gesagt.
Greenpeace fordert EU-weiten Verkaufsstopp
Derweil die Schweizer Detaillisten aufgrund ihrer Tests und der Nachfragen bei den Herstellern langsam Entwarnung geben, fordert Greenpeace einen EU-weiten Verkaufsstopp von US-Langkornreis. Die zahlreichen Funde von Gentech-Reis in Europa zeigten, dass Langkornreis aus den USA stärker betroffen sei als erwartet. «Die Verbraucher haben daher ein Recht darauf, dass US-Langkornreis und alle Produkte, die diesen enthalten, sofort aus den Supermärkten entfernt werden», sagte die Gentechnik-Expertin von Greenpeace, Ulrike Brendel, laut der Nachrichtenagentur dpa am Freitag in Hamburg.
SAG ruft zu mehr Wachsamkeit auf
Zu mehr Wachsamkeit ruft die Schweizerische Arbeitsgruppe Gentechnologie (SAG) das Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf. Das Amt habe dafür zu sorgen, dass das Gentechnikgesetz eingehalten werde, schrieb die SAG gleichentags in einer Mitteilung. Bisher seien zu wenig Anstrengungen unternommen worden, um die Warenflüsse kontaminationsfrei zu halten.
SAG verweist auf gentechnisch veränderte Reisprodukte aus China
In seinem Communiqué verweist die SAG auf weitere gentechnisch veränderte Reisprodukte aus China. Bisher konnten die Behörden nicht bestätigen, dass sich solche Produkte in europäischen Länden finden. Die EU-Kommission nimmt das Thema jedoch ernst und hat bereits bei den chinesischen Behörden um Informationen nachgesucht. (awp/mc/ar)