Dies erklärte Coop-Chef Hansueli Loosli. Er stellte vor den Medien aber auch klar, dass in den kommenden Monaten wohl auch die Lieferanten ihre Preise nach unten anpassen müssten. Dies gefällt dem Verband Promarca, der knapp 100 Schweizer Hersteller von Markenartikeln vertritt, indes gar nicht. «Coop darf nicht erwarten, dass seine Preisstrategie von den Lieferanten finanziert wird», sagte Promarca-Direktorin Anastasia Li am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA.
Promarca: Preissenkungspotenzial besteht
Dass es ein Preissenkungspotenzial gibt, streitet Li nicht ab. Allerdings befände sich dieses nicht bei den Lieferanten, sondern bei Coop selbst. Eine Studie habe nämlich gezeigt, dass im Vergleich zum europäischen Ausland die Schweizer Grossverteiler eine deutlich höhere Bruttomarge erzielten.
Hohe Abhängigkeit vom Grossverteiler
Da Coop in der Schweiz der mit Abstand wichtigste Absatzkanal für Markenartikel ist, sind viele Lieferanten stark vom Grossverteiler abhängig und dadurch leicht unter Druck zu setzen. Gemäss Li könnten viele Markenartikelhersteller daher nur hoffen, dass sie ihre Preise halten können.
Noch keine Gefahr seitens Lidl
Dass sich durch den Markteintritt des deutschen Discounters Lidl, dessen Sortiment in anderen Ländern zu 40 bis 80 Prozent aus Markenartikeln besteht, viel an der Marktmacht von Coop ändert, glaubt Li nicht. Vorerst werde Lidl dafür viel zu klein sein. Zudem führe die Kette nur ein eingeschränktes Sortiment. (awp/mc/ps/04)