Coop übernimmt transGourmet-Gruppe vollständig

In der Coop-Gruppe werde transGourmet zu einem eigenen Standbein neben dem Detailhandel, sagte Coop-Chef Hansueli Loosli am Mittwoch vor den Medien in Dietikon ZH. «Detailhandel und Gastronomie wachsen in einem gewissen Sinn aber immer mehr zusammen», sagte Loosli.


Willkommener Umsatztreiber
Für die Coop-Gruppe, die im gesättigten Schweizer Detailhandel kaum noch wachsen kann, ist transGourmet mit intenationalem Verpflegungs-Geschäft und Abholmärkten ein willkommener Umsatztreiber. Obwohl der Grosshandel weniger margenträchtig sei als der Detailhandel, werde Coop mit transGourmet auch gut verdienen, sagte Loosli. 2009 fuhr transGourmet mit 5,8 Mrd EUR (8 Mrd CHF) einen um 3,6 Mrd EUR höheren Umsatz ein als im Vorjahr. Auch 2010 bringe einen Wachstumsschub, sagte Loosli. Zu den Kosten des Kaufs äussert sich Coop nicht. Man habe aber genug eigene Mittel zur Finanzierung, sagte Finanzchef Hans Peter Schwarz.


Coop wird Nummer 1
Mit der Konsolidierung von transGourmet überholt Coop Konkurrentin Migros. Im vergangenen Jahr hat Coop 18,7 Mrd CHF und Migros knapp 25 Mrd CHF hereingeholt. Allerdings sind die beiden Detailhandels-Riesen nicht direkt miteinander vergleichbar. Im Schweizer Detailhandel bleibt Migros die Nummer Eins. Laut Coop ist transGourmet Europas zweitgrösstes Cash&Carry und Foodservice-Unternehmen und ist in der Schweiz, in Frankreich, Deutschland, Polen, Rumänien und Russland tätig. In der Schweiz sind Formate wie der Belieferungsgrosshändler Howeg oder der Abholgrosshändler Prodega/Growa CC in der Gruppe vereinigt, im Ausland etwa Rewe Foodservices oder Fegro/Selgros.


22’000 neue Mitarbeiter
Mit transGourmet nimmt Coop unter dem Gruppendach fast 22’000 neue Mitarbeiter auf und hat dann 75’000 Menschen in Lohn und Brot stehen. Der Firmensitz von transGourmet ist derzeit in Neu-Isenburg bei Frankfurt, soll aber in die Schweiz verlegt werden. Der neue Firmensitz ist noch nicht bekannt. Hierzulande arbeiten derzeit etwa 1800 Personen für das Unternehmen. Das Joint-Venture mit Rewe war 2005 mit einer Beteiligung mit einer 50-Prozent-Beteiligung beider Partner gegründet worden. Die Zusammenarbeit mit Rewe gehe weiter, hielt Coop fest. Rewe werde in Deutschland auch künftig und längerfristig für die Warenbelieferung und die Zentralregulierung von transGourmet zuständig bleiben.


Rewe konzentriert sich auf Kerngeschäft
Zudem bleibt verbleibt ein Rewe-Vertreter im Verwaltungsrat von transGourmet. Sonst will sich Rewe aber auf das Kerngeschäft aus Detailhandel und Tourismus konzentrieren, wie das Unternehmen mitteilte. Der Konzern mit einem Umsatz von über 50 Mrd EUR und 330’000 Mitarbeitern betont ebenfalls die Fortführung der Partnerschaft mit Coop, etwa über die Einkaufsgemeinschaft Eurogroup, die Strategieallianz Coopernic oder der gemeinsamen Beteiligung an der baltischen IKI Group. (awp/mc/ps/10) 

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