Corinne Bailey Rae: Und der Sommer schmeckt wie Zimt so süss

Von Helmuth Fuchs

Der Frühling und Sommer können kommen. Musikalisch hat Corinne Bailey Rae die Bühne mit Ihrem Erstling gekonnt vorbereitet und geschmückt. Ihre warme, manchmal bewusst brüchige Stimme erinnert an Katie Melua, Nelly Furtado, Billie Holiday oder Macy Gray und ist doch immer eigenständig.

Vogelgezwitscher statt opulente Orchesterklänge
Die Produzenten des Albums, unter ihnen Al Stone (der schon Björk und Jamiroquai produzierte), Paul Herman (Dido) und Tommy Dee (Pink) haben der frischen Soulstimme den Platz gelassen, den sie braucht. Vogelgezwitscher statt opulente Orchesterklänge, bluesige Gitarrenriffs, zurückhaltende aber präsente Musiker führen zu einem Resultat, das sehr relaxed aber dennoch präzise tönt.

Leeds Mississippi
Wer Corinne Bailey Rae das erste Mal hört, kann sie nur schwer einordnen. Ihre Sprache und die Musik erinnern an die Karibik, tönen nach erdigem Blues aus dem Mississippi Delta und lassen afrikanisches Erbe erahnen. Corinne Bailye Rae ist in Leeds aufgewachsen, ihr Vater stammt aus den Antillen, die Mutter aus Yorkshire, England. In ihrer Jugend lernte Corine Bailey Rae klassische Violine, entdeckte dann aber Led Zeppelin und wird Fan der Indie-Rockband L7. Sie studierte in Leeds englische Literatur und arbeitet Nacht für Nacht in einem Jazz-Club. Jetzt, mit 26 Jahren, stürmt sie mit ihrem Debütalbum Mitte März gleich auf Platz 1 in den englischen Charts, ihre Tournee in England ist völlig ausverkauft.

Die Menschen sehnen sich nach dem Sommer, Corinne Bailey Rae bringt ihn. Summer came like cinnamon, so sweet.

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